Porträt

laut.de-Biographie

Utah Saints

Glaubt man R.E.M-Sänger Michael Stipe, gibt's zum Drücken des Gaspedals keinen besseren Soundtrack als die Utah Saints. Rollenspiel-Anhänger empfehlen das englische Duo für die etwas härtere Traumwelt und empfinden die Musik als kalt, elektronisch und verspielt bis hart. Wer eine Playstation samt dem Spiel FIFA 2001 besitzt, kennt die Utah Saints ebenfalls.

Utah Saints - Two Aktuelles Album
Utah Saints Two
Vielleicht ein Quäntchen zuviel digitaler Artistik.

Irgendwie passt das alles zusammen: Technik, Tempo, Spieltrieb. Denn der Sampler ist das Herzstück der Musik der Utah Saints. Anders lassen sich die vielen musikalischen Einflüsse, die den beiden so wichtig sind, kaum zusammen bringen. Tim Garbutt, seines Zeichens DJ, steht auf Hip Hop und House. Jez Willis bevorzugt Rock und harte tanzbare Elektro-Musik. Als sie Anfang der Neunziger aufeinander treffen, hält gerade der Techno Einzug in die Tanzböden.

Als das britische Aushängeschild innovativer Dance-Mucke präsentieren Willis und Garbutt zu dieser Zeit live ein DJ-Set mit klassischem Rock-Line-Up. Statt eines Sängers operieren sie aber mit Voice-Samples und leisten so ihren Beitrag zum frühen und folgenschweren Einzug digitaler Sounds in die gitarrenschwangeren Clubs Europas und Amerikas. Bands wie KLF, The Shamen und die Happy Mondays sind zur selben Zeit am Start.

Das Elektro-Duo aus Leeds gibt 1991 mit der selbst veröffentlichten Single "What Can You Do For Me" sein Debut und landet prompt in den englischen Top Ten. Ein Jahr später folgt das Debut-Album sowie die EP "Something Good". 1993 hört man den Ruf von Bono und eröffnet die U2-Tour. Trotz eines lukrativen Platten-Deals wird es aber dann ruhiger um Garbutt und Willis. Nur einige wenige Releases und eine Reihe von Remix- und Producing-Aufträgen folgen.

Die Sample-Truppe hat offensichtlich Probleme mit den Mainstream-Ansprüchen der Platten-Industrie und will sich nicht unterordnen. Die beiden Dance-Metaler halten die Fäden lieber selber in der Hand. Vom ersten Sample bis zum Endmix gibt's nur eins: keine künstlerischen Kompromisse. Songs wie "Techknowledgy" mögen sich beispielsweise simpel anhören, bestehen aber aus über hundert einzelner Sample-Parts.

Nach neun Jahren erscheint 2001 endlich der zweite Longplayer der Utah Saints. Die Single "Funky Music" entert die Top 30 der englischen Charts. Dennoch scheiden sich an den einstigen Trendsettern die Geister. Setzt "Two" neue Maßstäbe oder hat die Zeit die Utah Saints, deren Band-Name auf den letzten Satz des Films "Raising Arizona" zurück geht, eingeholt?

Alben

Utah Saints - Two: Album-Cover
  • Leserwertung: Punkt
  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2001 Two

Kritik von Eberhard Dobler

Vielleicht ein Quäntchen zuviel digitaler Artistik. (0 Kommentare)

Surftipps

  • Band-Site

    Ästhetisch vorne dabei. Dazu die meistgestellten Fragen an die Utahs.

    http://www.utahsaints.com
  • Fan-Site

    Links für ein paar Infos mehr.

    http://www.atomiser.demon.co.uk/utahsaints/

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