Porträt

laut.de-Biographie

Annisokay

Michael Jackson und Metalcore liest man eher selten in einem Satz. Bei Annisokay ist diese Kombination allerdings unvermeidbar. Auch, weil sie 2016 eine Cover-EP mit neuinterpretierten Nummern des King of Pop veröffentlichen. Vor allem aber, weil sie gewissermaßen aus einer Michael Jackson Fan-Fiction entsprungen sind.

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Die Bandmitglieder machen sich in ihren Anfangstagen Sorgen um die in "Smooth Criminal" überfallene Annie. Und weil sie sich ein Happy End für die Geschichte wünschen, nennen sie sich "Ann is okay" – Annisokay.

Christoph Wieczorek (Gitarre, Clean-Vocals) und Norbert Rose (Gitarre, später Bass) gründen die Band 2007 in Halle an der Saale. Dazu gesellen sich zunächst Felix Fröhlich (Shouts), Torsten Schwan (Bass), Kay Westphal (Schlagzeug). Schwan und Westphal steigen aber bereits im Gründungsjahr wieder aus und machen Platz für Sebastian Lohrisch und Daniel Herrmann. In dieser Besetzung nehmen sie die beiden Demos "My Ticket To Reno" (2008) und "The Point You Will Still Miss" (2009) auf. Die selbstfinanzierte Debüt-EP "You, Always" erscheint 2010. Darauf zocken die Burschen relativ schnörkellosen Metalcore.

Steamhammer werden auf Annisokay aufmerksam, signen die Band und verlegen schließlich das Full-Length-Debüt "The Lucid Dreamer" (2012). Im Line-Up rumort es derweil weiter. Den Shouter-Posten besetzt seit 2011 Dave Grunewald. Wie Ex-Fronter Fröhlich hatte sich außerdem Bassist Lorisch schon vor Veröffentlichung der LP verabschiedet. Und auch dessen Nachfolger Simon Sadewasser hält es nur bis 2013. Ab hier übernimmt Gründungsmitglied Rose den Bass, die zweite Gitarre schwingt stattdessen Neuling Philipp Kretzschmar. Er und Axtpartner Wieczorek kennen sich aus gemeinsamer Zeit bei der Combo The Handshake Affair.

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Die inzwischen klar ersichtliche Erfolgskurve der Band hemmt all das nur bedingt. Inzwischen absolvieren Annisokay Headline-Touren in Deutschland. 2014 begleiten sie zunächst Eskimo Callboy und fliegen später in die USA, um dort mit Produzent Joey Sturgis (Asking Alexandria) am zweiten Album zu arbeiten. "Enigmatic Smile" erscheint 2015 via Long Branch Records/SPV, wie auch das bereits 2016 nachgeschobene "Devil May Care".

Obwohl auch diese Periode nicht ohne Besetzungswechsel abläuft – am Schlagzeug sitzt inzwischen Nico Vaeen – bedeutet sie für Annisokay einen kreativen Höhepunkt, Denn irgendwie findet das Quintett sogar noch Zeit, zwischen die beiden Studioalbum die EP "Annie Are You Okay?" zu quetschen. Darauf covern sie – wie oben bereits erwähnt – Michael Jackson-Songs. Nachdem früher bereits Pophits wie Miley Cyrus' "Wrecking Ball" und Lady Gagas "Telephone" durch den Annisokay-Filter liefen, ertönen nun "Beat It", "Scream", "They Don't Care About Us" und "Thriller" im Metalcore-Soundgewand.

An diesem hat vor allem Wieczorek maßgeblichen Anteil. Während Rose für die meisten Lyrics verantwortlich zeichnet, kristallisiert sich der Gitarrist und Sänger über die Jahre als musikalisches Mastermind heraus und bringt schließlich auch seine Erfahrung als hauptberuflicher Musikproduzent (u.a. Venues) ein.

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In die Songs lässt er neben den typischen Metalcore-Elementen gerne auch poppige und elektronische Elemente einfließen. Beim 2018 releasten "Arms" haben es ihm etwa 80er/90er-Synthies angetan. "Wir lieben die Klangästhetik der Synthies aus dieser Zeit und fanden die Stimmung super passend zu unseren neuen Songs", erklärt er.

"Arms" markiert nicht nur aufgrund der gewachsenen Popularität ein neues Kapitel für die Band, sondern auch, weil sie einen Labelwechsel zu Arising Empire vollzogen hat und selbstbewusster denn je an ihre Musik herantritt. Wieczoreks Mission Statement: "Ich habe aufgehört mir neue Bands anzuhören und mich zu fragen, welche derer Sounds oder Ideen ich für Annisokay ausprobieren könnte und was deren Fans daran gut finden."

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Annisokay - Arms: Album-Cover
  • Leserwertung: 4 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2018 Arms

Kritik von Manuel Berger

Die Hallenser erobern die deutsche Metalcore-Szene. (0 Kommentare)

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