Porträt

laut.de-Biographie

AreZou

Es gibt sie tatsächlich, die Überzeugungstäter im Deutschpop, die sich nicht um Konventionen scheren und ihr Ding im Alleingang durchziehen. AreZou gehört hundert Prozent in diese Kategorie.

Die Musik, die sie in Eigenregie schreibt, bezeichnet sie selbst als 'Melancholic Pop'. Dass die Songs sehr eingängig klingen und gut ins Ohr gehen, ist gewollt, sie heftet ihren Kompositionen mit voller Absicht das Etikett 'Mainstream' an. Damit konterkariert sie ganz ungeniert die Attitüde vieler Indiepop-Acts, die sich ja nie dem Mainstream anbiedern wollen.

Wenn sie auch fürs Ohr gefällige Musik schreibt, so wirkt ihr Ansatz bei der Vermarktung schon fast punkig. Vom Schreiben über die Instrumentierung bis hin zur Produktion, Webauftritt und Artwork hält AreZou alle Zügel fest in der Hand.

Lediglich bei der Ausgestaltung ihrer Songs greift sie auf professionelle Hilfe zurück. So hilft ihr der britische Produzent Oliver Epsom aka Oliver Som bei der Umsetzung ihrer Ideen. Jener Knöpfchendreher arbeitete schon mit namhaften Künstlern wie James Blunt, Martina Topley-Bird, Howard Carpendale, Louane, Madeline Juno und Christina Stürmer zusammen.

AreZou kommt im Iran 1985 als Souzan Mortezai zur Welt, wächst aber in Hamburg auf. Früh beginnt sie damit, Gedichte zu schreiben. Später gesellt sich zu den Zeilen Musik hinzu, ohne, dass sie auch nur einen ernsthaften Gedanken daran verschwendet, das alles der Öffentlichkeit zugängig zu machen.

Mit 22 zieht sie nach München, absolviert ein Volontariat bei einer Fernsehproduktionsfirma. Im Anschluss daran arbeitet sie für private Fernsehsender als Redakteurin und Realisatorin und kommt dabei viel in der Welt herum. Also gemeinhin das, was sich viele erträumen, die 'irgendwas mit Medien' als Berufswunsch angeben.

Diese Tretmühle erscheint ihr auf Dauer aber nicht erfüllend genug. So hängt sie den Job beim Fernsehen an den Nagel und beginnt ein Studium der Komposition, Musikproduktion und Tontechnik. Direkt nach der dreijährigen Ausbildung nimmt sie den Song "Irgendwann Vielleicht" auf, dem "Herz Aus Porzellan" und "Melancholisch Moll" folgen. Alle drei Tracks landen zusammen mit "Alles Zu Seiner Zeit" sowie "Nichts Kommt Von Ungefähr" auf der "Melancholisch Moll"-EP, die im November 2019 erscheint. Auch 2020 geht für die Künstlerin gut weiter. Der Radiosender DeutschFM zeichnet sie als Newcomerin des Jahres aus, ihre erste Auszeichnung überhaupt. So kann es doch weitergehen.

AreZous Selbstbewusstsein, sich im Musik-Dschungel des 21. Jahrhunderts mit schönen, gänzlich in Eigenregie entstandenen Pop-Songs durchsetzen zu wollen, ist auf alle Fälle bemerkenswert.

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