Porträt

laut.de-Biographie

Beyond Twilight

Der gebürtige Däne, Bandkopf und Keyboarder Finn Zierler ist gerade mal 18 Jahre alt, als er Anfang der 90er Jahre mit seiner Band Twilight ein herausragendes Album namens "Eye For An Eye" veröffentlicht. Auch das darauf folgende "The Edge" erntet hervorragende Kritiken, dennoch scheint dies alles nicht exakt das zu sein, was sich der Mann vorstellt.

Beyond Twilight - For The Love Of Art And The Making Aktuelles Album
Beyond Twilight For The Love Of Art And The Making
Atemberaubend, sogar wenn man auf "Shuffle" stellt.

Entsprechend dieser Einschätzung löst er die Band 1999 auf, um sich mit neuen Musikern größeren Aufgaben zu stellen. Konsequenterweise nennt er seine neue Band leicht um: in Beyond Twilight. Bevor diese aber auch nur ansatzweise existiert, zieht sich der Kerl tatsächlich einige Zeit in die Sahara zurück und lässt sich die Sonne aufs Hirn brennen, um klare Vorstellungen für sein Debüt zu entwickeln. Frisch gebräunt zieht es ihn danach ins Atlas-Gebirge, um dort den ein oder anderen Sonnenbrand zu kühlen und den Rest des Albums auszuarbeiten. Alles ohne Instrument, nur reine Kopfarbeit.

So abstrakt das alles klingt, so perfekt scheint es zu funktionieren, denn zusammen mit Anders Kragh Ericson (Gitarre), Andres Lindren (Bass) und seinem alten Twilight-Kollegen Tomas Fredén an den Drums, spielt Zierler ein Konzeptalbum über eine Persönlichkeits- und Wahrheitsfindung ein. Als Sänger verpflichtet er keinen Geringeren als Jorn Lande (Ex-Malmsteen/Ex-Ark), der inzwischen vor allem mit Masterplan zu internationalen Ehren gekommen ist. Als Produzent fungiert Tommy Hansen (Helloween, Pretty Maids), der "The Devil's Hall Of Fame" zu einem anständigen Sound verhilft.

Da die Reaktionen auf das Album fast durchwegs euphorisch sind, machen sie sich relativ schnell an die Arbeiten zum Nachfolger. Allerdings scheint Finn doch den ein oder anderen Finnen im Stammbaum zu haben, denn im Hirn knuspert es ein wenig. So sucht er sich als passende Umgebung und Inspiration für das nächste Album einige sehr merkwürdige Orte aus. Ein paar der Songs entstehen, als er in London auf der Straße lebt, einige weitere schreibt er zurückgezogen in einer dunklen Zelle und den Rest lässt er sich unter Wasser in einem kalten See einfallen ...

Doch egal, denn im Sommer 2004 starten die Aufnahmen, wobei inzwischen noch Produzent/Gitarrist Jacob Hansen (Invocator) als zweiter Gitarrist im Line Up ist. Einige Zeit sieht es so aus, als ob Symphony X-Fronter Russel Allen das zweite Album einsingen soll, doch im Herbst des Jahres präsentieren sie den Texaner Kelly Sundown Carpenter (Outworld) als neuen Sänger. Ende des Jahres ist "Section X" im Kasten und Anfang 2005 in den Regalen. Auch die Konzeptstory hinter diesem Werk ist wieder atemberaubend und absolut lesenswert.

Anscheinend sind die Extremsituationen aber gar nicht zwingend notwendig, um ein großartiges Stück Musik zu komponieren, denn "For The Love Of Art And The Making" ist unterteilt in 43 (!) unterschiedliche Titel und steht einem klassischen Werk eines Mozarts oder Beethovens somit zumindest konzeptionell kaum nach. Carpenter ist da schon wieder Geschichte, dafür leiht der Tears Of Anger-Sänger Björn Jansson dem Album seine Stimme. Ende April 2006 erscheint die Scheibe und sorgt erneut überall für heruntergeklappte Unterkiefer.

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