laut.de-Biographie
Black Peaks
The Dillinger Escape Plan, Mastodon, Deftones – diese Bands gibt Will Gardner gerne an, wenn man ihn nach Einflüssen seiner Band Black Peaks fragt. Tatsächlich hört man den Briten jede dieser Inspirationen an – sie vereinen den modernen Groove-Prog Mastodons mit den Alternative-Vibes der Deftones und dem technischen, aber auch völlig entfesselten Wahnsinn von Greg Puciato und Co. Dazu gibts noch eine Prise Melodieseligkeit à la Leprous oder Agent Fresco, auch wenn Gardner anno 2018, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des zweiten Black Peaks-Albums, noch keine von beiden Bands gehört hat.
Gemeinsam mit Andrew Gosden (Bass), Joe Gosney (Gitarre) und Liam Kearley (Drums) gründet der Sänger 2012 im englischen Brighton die Band Shrines. Nach einer ersten in Eigenregie aufgenommenen EP ("Closer To The Sun", 2014) ändern sie ihren Namen zu Black Peaks. Nach reichlich Touren in der Heimat und erfolgreichem Festivalsommer auf dem europäischen Festland folgt plötzlich ein massiver Karrieresprung: Sony nimmt die Band unter Vertrag und veröffentlicht 2016 das Debütalbum "Statues".
Obwohl Black Peaks auf der Platte weder an Progressivität noch an Härte sparen schaffen es gleich zwei Songs – "Glass Built Castles" und "Saviour" – in die tägliche Rotation bei BBC 1 Radio. Kurz darauf ergattert die Band Supportslots bei allen drei der oben genannten Haupteinflüsse und spielen außerdem im Vorprogramm von System Of A Down und Prophets Of Rage. "Von The Dillinger Escape Plan haben wir wahrscheinlich am meisten gelernt. Wie sie sich auf der Bühne bewegen ist einzigartig. Sie sind sich einander so gewahr – es wirkt wie eine Choreographie, ist aber keine", erzählt Gardner später und tut sein Bestes, die Shows seiner Band ähnlich actionlastig zu gestalten: "Wir kriegen fette Circlepits und Walls Of Death!" Ruhige Verschnaufpausen für das proggende Nerd-Publikum gibts trotzdem zuhauf.
Weil Sony den Schwerpunkt nach und nach auf Hip Hop verlegt und die Division, in der Black Peaks untergebracht sind etwas stiefmütterlich behandelt, löst sich die Band 2017 von dort. Zwar liegt ihnen kurz darauf ein neues Angebot des Majorlabels vor, doch haben sie inzwischen bereits bei den amerikanischen Rise Records angeheuert. Die versprechen ihnen, verstärkt den internationalen Markt zu fokussieren, statt wie Sony zuvor hauptsächlich den Markt Großbritanniens.
Nach einem Bassistenwechsel – Dave Larkin ersetzt Gosden – veröffentlichen Black Peaks im Herbst 2018 "All That Divides". Als Produzent für das Album gewinnen sie den zweifachen Grammy-Gewinner Adrian Bushby (Muse, Foo Fighters). Musikalisch achten sie auf eine bessere Live-Umsetzbarkeit als noch beim Debüt. Textlich beschäftigt sie sich gemäß dem Titel mit dem aktuellen, von Spaltung geprägten Stand der Welt. Sexismus, Faschismus, Rassismus und generelle Ungleichbehandlung sollten in dieser keinen Platz haben. "Wir stehen an einem Wendepunkt", meint Gardner. "Schaut euch das Durcheinander an. Aber wir haben eine Chance, das zu ändern. Lasst uns zusammenkommen und nach Besserung streben."
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