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Blackfield

"Klassische, melancholische Lieder mit einer sinnlichen und warmen Produktion", so definiert Steven Wilson in einem Interview das Wirkungsfeld von Blackfield. "Wie Radiohead, aber besser", stimmt ihm sein Kollege Aviv Geffen zu. Worte, die überheblich klängen, kämen sie nicht von zwei beachteten Künstlern.

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Blackfield "Ich hasse die iPod-Mentalität!"
Im Interview mit laut.de drückte Blackfields Steven Wilson seine zwiespältige Meinung über MP3s und Downloads aus. Auf der einen Seite hasst er sie aus tiefstem Herzen, andererseits verdankt er dem Netz unbestritten eine Menge.

Blackfield entstehen um 2000 als Seitenprojekt zweier seelen-, aber nicht stilverwandter Musiker. Wilson ist der Frontmann der englischen Prog-Rock-Formation Porcupine Tree, die sich im Laufe der 90er Jahre international einen Namen gemacht hat.

Geffen dagegen zählt mit seiner Antikriegshaltung seit Anfang der 1990er zu den populärsten Musikern Israels. Seine Glaubwürdigkeit verstärken die Verwandtschaft mit dem ehemaligen israelischen Verteidigungs- und Außenminister Moshe Dayan sowie die Organisation von Veranstaltungen zugunsten des Friedens. Er hatte gerade ein Konzert beendet, als der damalige Premierminister Yitzhak Rabin auf der selben Bühne bei einem Anschlag 1995 das Leben verlor.

Während sich Wilson in seinen Texten eher mit sich selbst und seinem oft dunklen Innenleben auseinandersetzt, bezieht sich Geffen auf Themen des täglichen Lebens in Israel. Neben Terror und Gewalt spielen auch AIDS und Innenpolitik eine große Rolle. "We are the fucked up generation", diesen Spruch verwendet er immer wieder.

"Ich glaube, dass er ein unglaublicher Künstler und Produzent ist. Um ehrlich zu sein, mag ich Prog-Rock nicht besonders, manchmal fällt es mir echt schwer, Stevens 45 Minuten lange Gitarrensoli anzuhören. Aber ich glaube, dass wir letztendlich von den gleichen Dingen reden", erzählt Geffen von der Grundlage seiner Zusammenarbeit mit Wilson.

"Der Hauptgrund war für mich, dass sich Aviv zu einem sehr guten Freund entwickelt hat. Ich wollte sein Talent auch in der englischsprachigen Welt zur Geltung bringen", lautet Wilsons Motivation.

Porcupine Tree geben auf Einladung Geffens drei Konzerte in Tel Aviv, danach treffen sich die beiden Musiker zwischen 2000 und 2003 immer wieder im Studio. Schließlich kommt genug Material zusammen, um ein Album zu veröffentlichen. In Israel mit Goldstatus belohnt, erscheint "Blackfield" im August 2004 auch in Europa und den USA.

Die Zusammenarbeit beschränkt sich jedoch nicht alleine auf das Musizieren im Studio. So absolvieren sie zum Album auch reichlich Live-Gigs, die nicht zuletzt dank Wilsons fanatischer Anhängerschaft gut besucht sind.

Nach Ende der Tournee konzentrieren sich beide wieder auf ihre eigenen Projekte, ehe im Februar 2006 die Gerüchteküche wieder zu brodeln beginnt. Erste Höreindrücke vermittelt die MySpace-Seite: im Oktober steht die Trackliste des zweiten Blackfield-Albums fest. Schlicht "II" betitelt, erscheint das Werk im Februar 2007. Selbstredend schließt sich auch wieder eine kleine Tour an den Release an.

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Zusammen mit Daniel Salomon (Keyboards), Seffy Efrat (Bass) und dem Schlagzeuger Tomer Z ziehen Blackfield äußerst erfolgreich durch Europa und die USA. In Israel geben sie ebenfalls Konzerte und schneiden einen Gig in Tel Aviv für eine DVD mit. Mit den Aufnahmen sind die Protagonisten jedoch nicht zufrieden, so dass sie weiteres Material in New York aufnehmen, das seinen Weg auf Silberling findet. "Blackfield NYC - Blackfield Live In New York" erscheint im Oktober 2007.

Mit "Welcome To My DNA" fährt Steven Wilson seinen Anteil am Blackfield-Output fast ganz zurück. Er überlässt Aviv Geffen weitgehend das Feld. Zwar begleitet er den Israeli noch auf der Tour zum Album, verkündet aber danach, er wolle in Zukunft nicht mehr live mit Blackfield auftreten. Seine Konzentration gelte voll und ganz seiner Solo-Karriere, die immer mehr Fahrt aufnimmt.

Auf der vierten Scheibe des Projektes, "IV", die 2013 erscheint, schreibt Wilson keinen einzigen Song mehr, die Entwicklung setzt sich somit fort. Aviv übernimmt vollends das Ruder, auch wenn Steven im Hintergrund beratend tätig bleibt und im Studio kleinere Aufgaben übernimmt.

Das ändert sich, als 2015 die Arbeiten zum fünften Album gemeinsam mit Alan Parsons aufgenommen werden. Wilson beteiligt sich sowohl instrumental an der dem Zahlenspiel treu bleibenden Platte als auch songschreiberisch. Insgesamt 18 Monate schrauben die Musiker an "V", bevor dieses im Februar 2017 erscheint. Eine Tour im Vorprogramm Biffy Clyros schließt sich an.

"Wie Radiohead, aber besser", also? Radiohead-Fans könnten eventuell anderer Ansicht sein. Trotzdem: Wenn zwei Musiker vom Kaliber der Beteiligten das behaupten, sollte man zumindest ein Ohr riskieren.

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Berlin, Frannz Club, 2018 Letzter Halt der "Aviv Geffen feat. Blackfield"-Tour

Letzter Halt der "Aviv Geffen feat. Blackfield"-Tour, Berlin, Frannz Club, 2018 | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Letzter Halt der "Aviv Geffen feat. Blackfield"-Tour, Berlin, Frannz Club, 2018 | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Letzter Halt der "Aviv Geffen feat. Blackfield"-Tour, Berlin, Frannz Club, 2018 | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Letzter Halt der "Aviv Geffen feat. Blackfield"-Tour, Berlin, Frannz Club, 2018 | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger)

Live In Pratteln Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend.

Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann) Aviv Geffen und Steven Wilson bei einem wahrhaft schönen Konzertabend., Live In Pratteln | © laut.de (Fotograf: Christian Fehlmann)

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1 Kommentar mit einer Antwort

  • Vor 4 Jahren

    „Worte, die überheblich klängen, kämen sie nicht von zwei beachteten Künstlern” – die Worte klingen trotzdem überheblich, das hat überhaupt nichts mit den Künstlern zu tun.

    Egal ob man Radiohead jetzt gut oder schlecht findet, bedeutet die Aussage „so wie diese Band, nur besser” doch schon, dass man nicht so gut ist, wie das Original (sofern das Original keine groben, handwerklichen Fehler gemacht hat), weil es eben bedeutet, dass man nicht eigene Gefühle in eigener Kunst ausdrückt, sondern einen fremden Stil kopiert.

    Ich mag Porcupine Tree, und finde, dass Steven Wilson großartige Musik geschaffen hat. Wahrscheinlich hat auch der Aviv einiges drauf. Aber diese Überheblichkeit ist symptomatisch für solche Prog-Leute.

    Selbst mit Porcupine Tree kommt Wilson nicht ansatzweise an die künstlerische Authenzität von Radiohead ran, und obwohl der Porcupine Tree-Sound was sehr eigenes ist (was ich auch sehr schätze), hat er auch die Rockmusik nicht so oft neu erfunden wie Radiohead.

    Und Blackfield ist gegen Radiohead sowieso lachhaft. Was maßen die sich an.

    • Vor 4 Jahren

      Reg dich nicht auf janop. Steven Wilson ist ein Feigling, der entweder denkt, nur weil er jemanden kennt, der mit ihm Blackfield gegründet hat, kann er hier auf einen künstlerischen Kreuzzug gehen und alles anprangern was vermutlich #teamradiohead ist oder er denkt, mit mir kann er es ja machen. Für letzteres spricht auch die Tatsache, dass er nur einen von drei Personen geantwortet hat, welche sich positiv über die Radiohead äussern. So oder so, es ist mir scheiss egal was so ein Möchtegern schreibt. Wers braucht.