Porträt

laut.de-Biographie

Brandon Beal

Wenn Miley Cyrus eines Tages ein größeres Kapitel in den Geschichtsbüchern des Pop erhält, dann sicher nicht wegen ihrer Musik oder Disney-Actress-Vorgeschichte. Auch nicht für ihre zugegebenermaßen ziemlich spektakulären Liveshows mit Bananenboot und Abrissbirne - das haben Deichkind schließlich schon Jahre vor ihr gewagt. Nein, wenn Miley in einer Dekade oder zwei ihren Fußabdruck hinterlassen haben sollte, dann für die Popularisierung des Twerking.

Neben Rihanna informiert vor allem die Ex-Hannah Montana den Mainstream in den 2010ern darüber, was es mit dem aufreizenden Gesäßtanz auf sich hat. Miley Cyrus' und Robin Thickes Auftritt bei den MTV Video Music Awards 2013 entgeht schließlich keinem noch so ignoranten Klatschmedium. Auch Brandon O'bryant Beal (Jahrgang 1983) sieht seine Zeit mit dem "Skandal" gekommen.

Jahrelang hat er zuvor schon an seiner Songwriter- bzw. Produzentenkarriere gewerkelt. 2006 veröffentlicht er das Indiealbum "Comfortable", das hier und da aufhorchen lässt. Im Laufe der Jahre kann Beal über diverse Ecken Produktionsfeatures mit großen Namen wie Snoop Dogg, Flo Rida und Stacie Orrico vorweisen.

Nichtsdestotrotz will dem Texaner der große Durchbruch in Amerika nicht recht gelingen. Also versucht er es durch die Hintertür: In Dänemark findet der Bruder des Songwriters Teron Beal (Michael Jackson) die benötigte Anerkennung. Dort arbeitet er mit DJ Rasmus Hedegaard an Alben zusammen und tourt mit ihm unter dem Namen Beal & Ras durch Skandinavien.

In Dänemark schafft er es bis in die dänischen Top-20-Dancecharts hinauf. Größter Coup bis zum Wechsel in die Erfolgsspur der Miley Cyrus bleibt allerdings seine Co-Produktion des dänischen Sängers Lukas Graham. Dessen Debütalbum geht in der Heimat auf die Eins.

Dann der Twerk-Moment: In Tribut zum Popstar Cyrus erarbeitet Beal im Sommer 2014 das Stück "Twerk It Like Miley". Gemeinsam mit Produzent Hedegaard sowie dem ebenfalls dänischen Nachwuchssänger Christopher springt Beal als Vokalist in voller Fahrt auf den Twerk-Zug auf.

Der Sprung geht hoch und weit: Sein Autotune-Dancepop für die Chartdisco mag musikalisch nicht viel Heu in der Scheune haben, doch das Referenzsystem sowie das freizügige Musikvideo inklusive Dollarscheinregen funktionieren. Wo besagter Christopher gerade noch den müden Sisqó und dessen "Thong"-Faszination zitiert, erobert das Miley-Tribut in Dänemark schon den Sonnenplatz der iTunes-Hitparade.

Die deutschen R&B-Charts folgen stante pede. Brandon Beal kann sein Glück gar nicht fassen, plötzlich aufs Roskilde Festival eingeladen zu werden. Zu diesem Zeitpunkt verweist seine Facebook-Seite noch auf Albumpläne in 2010 und Tourdaten von 2013. Vor lauter Freuden-Twerking gar nicht mehr zum Aktualisieren gekommen, darf man hier wohl vermuten.

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