laut.de-Biographie
Bryan Zentz
Der in Norfolk im US-Bundesstaat Virginia zur Welt gekommene Bryan Zentz gilt in seiner Heimat als wahrer Exot. Elektronische Musik hat keine Lobby im Land der ewig rockenden Gitarren. In Europa hingegen darf Bryan Zentz mit zahlreichen Releases auf Primate, Superbra oder Intec zweifellos zur ersten Garde der Technoproduzenten gezählt werden. Seine Single "D-Clash", die der Soma-Act Slam im Remix mit einem Techhouse-Touch versieht, gehört in jede gut sortierte Plattenkiste und erhält von Kevin Saunderson auf seiner Mix-Compilation "KS02" ihren Platz zugewiesen.
Eine besondere Genugtuung für Bryan Zentz, der Detroit-Pionier Kevin Saunderson und sein Pop-Projekt Innercity in Interviews immer wieder als den maßgeblichen Einfluss auf dem Weg zu einer Produzentenkarriere ausweist. "Ich bin 1989 oder 1990 mit Techno in Berührung gekommen. Das waren aber mehr die Sachen von Innercity und Kevin Saunderson, wie "Big Fun" und "Good Life", die damals im Radio gespielt wurden und mich für Techno begeisterten."
Mit elektronischer Musik kommt Zentz schon früher in Berührung. Zunächst noch Hip Hop-hörender Graffiti-Sprayer, der auf Erik B & Rakim steht, durchwandert er noch weitere Subkulturen. Bald schon ein leidenschaftlicher Hardcore-Fan und Liebhaber von Bands wie Skinny Puppy, Devo und Cabaret Voltaire landet Bryan Zentz schließlich bei Kevin Saunderson, Robert Hood und Jeff Mills als ausgewiesenen Vorbildern. Zu Beginn der 90er veröffentlicht Zentz unter dem Pseudonym Barada, einer Referenz an einen Star Wars Charakter, auf Richie Hawtins und John Aquavivas Definitive Label erste housige Tracks.
Über die Jahre gewinnen seine Produktionen an Härte und Ausgefeiltheit. Der Workaholig sitzt lange Stunden im Studio und feilt an neuen Sounds, die er lieber selbst kreiert, als sie aus dem Sampler zu ziehen. Die Anerkennung der Mühen folgt mit Releases auf namhaften Labels wie Bush, Superbra, Tronic oder Primate und Live-Auftritten in den berühmtesten Technoclubs des Globus, von New Yorks Twilo über The Arches in Glasgow oder The End in London.
Seine endgültige Heimat findet Bryan Zentz auf Carl Cox' 1999 gegründeten Intec Records, wo er mit der "Skufftones EP" sein eindrucksvolles Debüt gibt. Trockenen Funk im Bassbereich verbindet Zentz mit melodischen Flächen zu druckvollen Technotracks. 2003 holt Zentz zum großen Wurf aus und veröffentlicht auf Intec seinen ersten Longplayer "Seven Breaths", auf dem er seinen Klangkosmos perfektioniert. Die Single "D-Clash" entwickelt sich zum Clubhit und landet dank des Slam-Remixes bei allen namhaften DJs in der Plattenkiste.
Cox hält große Stücke auf den nachdenklichen Produzenten aus den USA. Vielleicht mit ein Grund, warum sich Bryan Zentz 2004 über gleich zwei seiner Tracks auf der Geburtstagscompilation "Pure Intec" freuen darf.
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