laut.de-Kritik
Clubtaugliche Sounds mit allerlei Zwischentönen.
Review von Daniel Straub"Seven Breaths" ist das Debutalbum des britischen Produzenten Brynan Zentz und erscheint auf dem renommierten Intec Label, das 1999 von Altmeister Carl Cox und DJ C1 ins Leben gerufen wurde. Bryan Zentz zählt seit den ersten Tagen zur Intec-Crew und hat mit der gefeierten "Skufftones 1.0" EP sowie den beiden 12" "Watch The Sun" und "Joplin" vom aktuellen Album bereits Einiges zum Backkatalogue des noch jungen Labels beigetragen.
Mit "Seven Breaths" erweitert Zentz seine clubtauglichen Sounds um allerlei Zwischentöne, die seinem Erstling einen feinen Glanz verleihen und beweisen, dass er seinen Titel "The Professor", wie ihn die Intec-Crew aufgrund seiner kopflastigen Arbeitsweise getauft hat, nicht umsonst trägt. Einschränkend sei jedoch vermerkt: Bryan Zentz lässt auch den aus dem Bauch kommenden Groove nicht aus den Augen.
Doch der Reihenfolge nach. Für eine wohlige Einstimmung zeichnen flächige Sounds verantwortlich, die eine sanft umspülen, bevor der "Tigerstepperz" auf Samtpfoten über den Dancefloor hopst. Deepe Basslines und verspulte Acidhookes, die auch aus der Feder von Andreas Krüger aka Der Dritte Raum stammen könnten, machen Stillstehen unmöglich. "Down A Path" und der Disco-Techno-Track "Jumper" schlagen genau in dieselbe Bresche, bis Zentz mit "Aspalt" die Breakbeat-Bremse zieht.
In die Vollen geht es danach mit dem kräftig nach vorne schiebenden Tribal-Track "Gatmetal", der von allen Stücken auf "Seven Breaths" sicher die höchste Clubtauglichkeit aufweist. Konkurrenz wird ihm in dieser Hinsicht einzig noch von oben bereits erwähnter Single "Joplin" gemacht, und von "D-Clash", das sich auch auf der Method Man, der Compilation von Zentz Labelmate DJ C1 findet.
Abseits des Dancefloor wird es interessant, wenn Zentz eine Blick auf seine musikalischen Wurzeln freigibt und minimale Synthiesounds à la Cabaret Voltaire mit Dubbasslines zu bizarren Sounds verbindet. Schön wäre gewesen, wenn er die bei "Seven Breaths" weniger auf die Clubs geschielt hätte und öfter mal seine musikalische Sozialisation hätte durchschimmern lassen.
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