Porträt

laut.de-Biographie

Chrissie Hynde

Pretenders-Frontfrau Chrissie Hynde gehört zu den Sauriern des Business. Seit Beginn der Siebziger bestimmt das Musikmachen den Alltag der Sängerin: "Ich kann mir einfach nichts anderes vorstellen als in einer Rockband zu spielen", sagt die Amerikanerin mit dem narkotisierenden Timbre.

Chrissie Hynde - Standing In The Doorway
Chrissie Hynde Standing In The Doorway
Gelungene Versionen weniger bekannter Dylan-Stücke.
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Chrissie Hynde kommt im Jahr 1951 in Akron, Ohio zur Welt. Bereits als Teenagerin will die Amerikanerin in einer Band spielen: "Ich stand schon mit 16 total auf Gitarren und Rock'n'Roll. Ich wollte unbedingt Teil einer Band sein. Das war mir wichtiger, als eine berufliche Ausbildung", erinnert sich Chrissie Hynde.

Die ersten Gehversuche machen allerdings wenig Hoffnung auf eine steile Karriere im Musik-Business. Weder als Studiomusikerin noch als Bandmitglied (Frenchies, Jack Rabbit, Berk Brothers) gelingt der der Sängerin und Gitarristin der ersehnte Durchbruch.

Erst mit der Gründung der Band Pretenders im Jahr 1978 scheinen sich die Träume der Songwriterin endlich zu erfüllen: "Mit den Pretenders ging es ziemlich schnell nach oben. Wir brauchten ganze drei Singles, um uns in England einen Namen zu machen", so die Frontfrau.

Vor allem der Song "Brass In Pocket" katapultiert die Band praktisch über Nacht ins Rampenlicht. Kurz nach den ersten Lobgesängen macht sich die Band auf den Weg ins Studio um ihr Debütalbum aufzunehmen. Der selbstbetitelte Erstling geht ebenfalls steil und ebnet der Band das Fundament für eine glorreiche Zukunft.

Mitte der Neunziger ist die Luft jedoch raus. Nach etlichen personellen Veränderungen und musikalischen Wiederholungen erlischt die einst so helle Pretenders-Flamme. Mit der unbändigen Energie von aus den Boden schießenden Grunge-, Crossover- und Alternativ-Bands können Chrissie Hynde und Co. nicht mehr mithalten.

Nach der Veröffentlichung des neunten Pretenders-Albums im Jahr 2008 ("Breakup The Concrete") scheint der musikalische Zug in dem Chrissie Hynde Jahrzehnte lang den Ton angab endgültig zum Stillstand gekommen zu sein.

Die mittlerweile zweifache Mutter, die nach drei gescheiterten Ehen (Ray Davies, Jim Kerr, Lucho Brieva) auch im Privatleben nicht zur Ruhe kommt, meldet sich erst sechs Jahre später wieder zurück.

Zusammen mit der letzten Pretenders-Belegschaft soll ein neues Album entstehen. Doch es kommt anders: "Diese Jungs haben sich schlichtweg geweigert, Stockholm zu verlassen oder sich meiner Band anzuschließen. Ich habe sie auf Knien angefleht, aber sie haben so viele andere Verpflichtungen, dass es nicht ging", sagt Chrissie Hynde.

Eine Lösung des Problems lässt jedoch nicht lange auf sich warten. Gemeinsam mit ihrem Produzenten Björn Yttling geht Chrissie Hynde das Projekt Soloalbum an. Das fertige Produkt kommt schließlich im Mai 2014 unter dem Titel "Stockholm" in die Läden. Neben der Sängerin und ihrer Begleitband geben sich auf dem Album auch Tennis-Legende John McEnroe und Neil Young die Ehre.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung ist Chrissie Hynde bereits stolze 63 Jahre alt. An ein Karriereende ist aber noch lange nicht zu denken: "Warum sollte ich etwas beenden, was mir Freude bereitet. Im Rock'n'Roll spielt das Alter keine Rolle. Ich lebe und ernähre mich schon viele Jahre gesund. Solange ich mich gut fühle, werde ich weitermachen, keine Frage."

Alben

Chrissie Hynde - Valve Bone Woe: Album-Cover
  • Leserwertung: Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2019 Valve Bone Woe

Kritik von Kerstin Kratochwill

Der nächste Streich der Cover Gang: Chrissie Jazz Reborn. (0 Kommentare)

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