Porträt

laut.de-Biographie

Cronite

Er nennt sich Pariah - der Verstoßene, der Outlaw. Er ist Cronite, der croatian nightmare. Der kroatisch-stämmige Nürnberger macht sich in der deutschen Rap-Szene einen Namen. Zumeist außerhalb des Radars der jugendlichen Käuferschicht. Denn Cronite schwimmt nicht mit dem Strom. Er wehrt sich gegen Trends, macht seinen eigenes Ding. Und, was wohl viel ausschlaggebender ist, er rappt auf Englisch.

Cronite - Cronite Aktuelles Album
Cronite Cronite
"Put Croatia On The Map."

Den ersten Kontakt mit Hip Hop hat Cronite Mitte der Achtziger Jahre, als die Breakdance-Welle aus Amerika über den großen Teich schwappt. Man sieht die Breaker auf den Straßen, auf Partys und im Fernsehen, sogar auf ARD und ZDF. Der kleine Cronite ist fasziniert und hoch motiviert. Er legt sich den Namen General T. zu und versucht sich selbst an der Disziplin. Durch die amerikanischen Militärstützpunkte im Süden Deutschlands entwickelt sich außerdem eine florierende, englischsprachige Rap-Szene. Als Breaker liegt es für General T. nahe, es auch mit Rap zu probieren. Die amerikanischen GIs sind Lehrmeister und Sparringspartner zugleich. General T. battlet sich mit immenser Motivation durch die Jams in der Gegend. Immerhin geht es gegen die Amis. Bald finden die gescholtenen Gegner einen passenden Namen: the croatian nightmare, kurz Cronite.

1994 Crveröffentlicht onite seine erste Platte "Bang Bang". Drei Jahre später folgt "Pain", das sich auch auf dem Yo MTV Raps-Sampler befindet. Die beiden 12'' finden zwar Anklang in der Szene, aber leben kann man vom Verkauf von Maxis nicht. Cronite hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser; mit dem unermüdlichen Ziel, von der Musik leben zu können. In Eigenregie bringt er 2000 die Maxi "Cronite /Who The Fuck Iz U" auf den Markt und erlangt die Aufmerksamkeit des Majors Universal. Seinem Traum rückt er drei Jahre später ein Stückchen näher. Sein selbstbetiteltes Debütalbum erscheint in einer Zeit, in der englischsprachiger Rap aus Deutschland selten geworden ist. Um die Berliner KMZ-Clique mitsamt KC Da Rookee, die Münchner Formation Square One, Tyron Rickets von Mellowbag oder Freundeskreis' Sekou ist es still geworden. Einzig der Münchner Raptile mischt mit seinem Sound in den Charts mit.

Da liegt der Schulterschluss nahe. Cronite verbündet sich mit Raptiles' Monstablokkaz-Camp und präsentiert 2005 über das Raptile-Imprint mit Unterstützung von DJ Polique sein Mixtape "Independence Day". Außer dem Track "Remember", der auf der deutschen Fassung des "2 Fast 2 Furious"-Soundtracks landet, der bis in die Top Ten der deutschen Charts aufsteigt kann er kommerziell nichts reißen.

Über fehlende Anerkennung von Seiten amerikanischer Emcees kann er sich nicht beschweren. Cronite steht in den Jahren seiner langjährigen Karriere mit namhaften Künstler wie Afu-Ra, Onyx, GZA, Ludacris, Obie Trice, The Roots, Naughty By Nature, Run DMC und Grandmaster Flash auf der Bühne.

Die endgültige Adelung erhält er auf seinem zweiten Album "Pariah", das 2006 erscheint - Juice Crew-Legende Masta Ace gibt einen seiner selten gewordenen Parts auf dem Track "Sick Of It All" zum Besten. Von Raptiles' Monserblokkaz ist auf "Pariah" jedoch nichts zu sehen. Die Platte erscheint über das Nürnberger Label Highproductions, das sich zur Instanz in der fränkischen Rap-Szene entwickelt hat. Im zweiten Versuch will es Cronite ohne Major-Unterstützung schaffen.

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