laut.de-Kritik

Volle Dirty South-Pranke mit jeder Menge PS.

Review von

"2 Fast 2 Furious" liefert Rap vom Allerfeinsten, inspiriert von quietschenden Reifen und jeder Menge PS. Im ersten Teil hatte Rapper Ja Rule einen Auftritt und dementsprechend war der erste Soundtrack sehr Murder Inc. lastig. Da hingegen im Nachfolger Ludacris als Hauptdarsteller zu sehen ist, gibt es auf Soundtrack Nummer zwei die volle Dirty South-Pranke auf die Zwölf. Wunderbar bouncende Synthie-Sounds mit so viel Power, um jede Karosserie durch Sub-Woover und Bass-Röhren schütteln zu lassen. Da werden VW-Club Bottrop und alle anderen garantiert Augen machen.

Die erste Hälfte des Albums gehört fast ausschließlich dem dreckigen Süden. Hauptakteur Ludacris mal alleine ("Act A Foll"), mal mit Filmkollege Tyrese und R. Kelly auf einem äußerst freshen Clap-Beat. Trick Daddys tiefe Synthies, gewürzt mit lockeren Bongos, unterstützen perfekt den tiefen Sound jedes noch so dicken Auspuffs. Und Shawnnas Kollabo mit Kardinal Offishall macht sich nicht nur gut bei den Auto-Junkies vom Wörthersee, sondern noch abends in jedem angesagten Club. Der Refrain klingt nach dem Ragga-Held der Stunde Sean Paul und Shawnnas Raps sind der gerade schwer angesagten Lil' Kim wie abgekupfert.

Gegen Mitte verändert sich das Album ein wenig und wandert aus dem tiefen Hip Hop-Süden aus, um sich auch aus dem Rest des Landes einige Leckereien zu ernten. Def Jams neustes Sternchen Joe Budden sprengt mit "Pump It Up" jedes Hard-Top. Etwas missglückt ist der Beitrag auf Rockgitarren-Riff von Dead Prez, denn besonders der Refrain überzeugt nicht.

Super aufgehoben ist hingegen Jin aus dem Ruff Ryders-Automobilverein. Ist ja schon länger bekannt, dass die Jungs von guter Autoprollmucke etwas verstehen und der Ruff Ryders-Neuling scheint dort schnell gelernt zu haben. Nach all den Synthies ist Fat Joes "We Riddin'" fast schon zu melodiös. Die spanischen Gitarren und der ruhige Frauenchorus gehen einfach zu wenig nach vorne. Das ist nicht das richtige für VW-Freunde.

Lil' Flip hingegen schon; so prahlt er doch munter auf "Rollin' On 20's" unterstützt von verzerrten Geigen mit seinem Fuhrpark. Und Pit Bull zeigt Fat Joe, wie man es richtig macht und hört sich bei "Oye" wie Timberlands verschollener Bruder aus Latein-Amerikaner an. Gegen Ende säuselt K' Jon noch die romantische R'n'B-Ballade "Miami". Am Wörthersee taugt der Track wohl am besten dazu, kurz mal auf romantisch zu machen und stockbesoffen an Gabi rumzuschrauben.

Auf der europäischen Version des Soundtracks sind noch zwei Bonus-Tracks enthalten. Der Nürnberger MC Cronite, the Croatian Nightmare, flowt überraschend fresh auf einem noch erfrischenderen Beat und der Berliner DJ Desue reiht sich nahtlos in die vorangegangenen Synthie-Beats ein. Nicht nur sound-technisch, sondern auch qualitativ. Also, ausgestattet mit dem richtigen Sound, kann es nun losgehen. Hoffentlich zeigen sie auf RTL 2 bei Redaktion Spezial "VW-Treffen am Wörthersee" dann auch mal meinen Golf.

Trackliste

  1. 1. Start
  2. 2. Act A Fool - Ludacris
  3. 3. Represent - Trick Daddy
  4. 4. Slum - I-20 feat. Shawnna and Tity Boi
  5. 5. Pick Up The Phone - Tyrese, Ludacris feat. R. Kelly
  6. 6. Hands In The Air - 8-Ball
  7. 7. Gettin' It - Chingy
  8. 8. Block Reincarnated - Shawna feat. Kardinal Offishall
  9. 9. Pump It Up - Joe Budden
  10. 10. Hell Yeah - Dead Prez
  11. 11. Peel Off - Jin
  12. 12. We Ridin' - Fat Joe
  13. 13. Rollin' On 20's - Lil' Flip
  14. 14. F*** What A Ni**a Say... - Dirtbag
  15. 15. Oye - Pit Bull
  16. 16. Miami - K'Jon
  17. 17. Finish
  18. 18. Remember - Cronite
  19. 19. Get Dirty - DJ Desue feat. AG and Party Arty

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