Delakota - " One Love"

Delakota kommen aus England, sind aber bei weitem keine Unbekannten. Cass Brown hat vorher bei den "Senseless Things" die Trommelstöcke geschwungen. Die Rolle des Drummers war ihm wohl auf die Dauer zu eintönig. Kurzerhand hat er zusammen mit Des Murphy "Delakota" aus der Taufe gehoben.

Auf der Insel werden die beiden schon kräftig abgefeiert, was verdächtig nach typisch englischem Hype aussieht. Aber eigentlich muß hier gar nix gehyped werden. Diese Scheibe hat Substanz, und zwar nicht wenig! Wem die letzte Beck zu Country-Folk-undsonstwas war, der wird bei Delakota voll bedient. Vielleicht hätte Herr Hansen sich mit diesen zwei Bürschchen zusammensetzen sollen, denn was die beiden hier aus dem Hut zaubern, entzückt mich bei jedem Hören aufs neue. Wunderschöne Klanggebilde schmeicheln dem Ohr, wohingegen an anderer Stelle schlicht schräges Gequietsche dröhnt. Für den schönen, kuscheligen Abend in netter Gesellschaft einfach "The Rock" im endlos-Repeat-Modus einlegen, Licht runterdimmen, ein paar Kerzen entflammen, zurücklehnen, lauschen, entspannen, knutschen....

Das Geheimnis dieser Platte ist, daß sich viele Melodien und Arrangements ganz klammheimlich im Trommelfell einnisten und gar nicht mehr verschwinden möchten. Auf der anderen Seite hat "One Love" auch ihre nervigen, disharmonischen Seiten. Manchmal ist man versucht, die CD aus dem Spieler zu nehmen und an die Wand zu klatschen. Die Mischung machts dann doch, denn zusammen mit den Schmuse/Träum-Songs entsteht eine vielseitige und abwechslungsreiche Melange, fast wie aus dem Kaffehaus. Daher muß das Unternehmen "One love" als rundum gelungen eingestuft werden.