Douglas Greed

Es ist immer wieder erstaunlich, was sich in der Provinz so entwickelt. Bestes Beispiel im Bereich elektronischer Musik ist Thüringen. Einige Stunden südlich der großen Techno-Hauptstadt Berlin ist insbesondere Jena zu einer Metropole aufgestiegen, die dank Acts wie Wighnomy Brothers, Robag Wruhme, Monkey Maffia und Marek Hemmann international einen exzellenten Ruf genießt.

Auf dem Jenaer Label Freude Am Tanzen debütiert 2006 auch Mario Willms, der unter dem Alias Douglas Greed veröffentlicht, mit der EP "Madame C". Zuvor sind bereits einige Maxis des Thüringers auf dem Düsseldorfer Label Combination Records erschienen, wo so unterschiedliche Acts wie Matt Flores, Hardfloor und Christopher Just mit Releases im Backkatalog aufgeführt sind.

In den folgenden Jahren entwickelt sich Freude Am Tanzen zu einer Homebase für Douglas Greed, von der aus er hin und wieder Gastspiele auf Ostwind, Hells International Deejay Gigolo Recordings, Ellen Alliens Bpitch Control und Agorias Infiné Label gibt. Sein erster Longplayer "KRL" erscheint 2011 dann aber wieder auf Freude am Tanzen.

Das Album markiert den vorläufigen Höhepunkt einer Entwicklung, die Mario Willms über Hip Hop-Acts wie A Tribe Called Quest, Outkast und DJ Premier zunächst zu Drum'n'Bass und schließlich zu House und Techno führt. Dort fühlt er sich am wohlsten und hat auch den größten Erfolg, sodass sein 2014er Album "Driven" auf Ellen Alliens Bpitch Control erscheint.

"Ein Album zu machen, ist für mich die Königsdisziplin und die höchste Stufe von Intimität. Wenn ich mir ein Album von einem Künstler kaufe, dann höre ich mir das komplett am Stück an. Ich möchte die ganze Geschichte hören. Bei einem Album erzählt man eine Stunde lang eine Geschichte oder malt ein Bild. Generell ist es so, dass ich die Musik, die ich mache, nur für mich mache. Wenn es dann noch anderen Leuten gefällt, dann ist das auch schön", sagt er über sein zweites Album.