laut.de-Biographie
Dream The Electric Sleep
Matt Page singt gut, ist künstlerisch veranlagt und Dozent für digitale Medien. Das klingt nach guten Voraussetzungen auf dem Heiratsmarkt - und dem Start einer Band. Über den Familienstand des Sängers und Gitarristen weiß man nichts Genaueres, aber gemeinsam mit seinen beiden Kollegen Joey Waters (Schlagzeug) und Chris Tackett (Bass) hebt er Dream The Electric Sleep 2009 aus der Taufe.
Der Name des Trios aus Lexington, Kentucky klingt zunächst nach einer weiteren Setzkasten-Kapelle, die das überlaufene Mathrock-/Djent-Genre bedient. Doch weit gefehlt, könnten die Einflüsse des Trios nicht weiter von diesem angeblich modernen Sound entfernt sein. Sehr oldschoolig orientiert liegt die Basis von Matt Page und Co. im Progressive Rock, der jedoch viele weitere Sound-Upgrades erhält. Auch dass die Band erst mit ihrer dritten Platte einen Labeldeal ergattert und somit der Öffentlichkeit vorstellig wird, spricht für den eigenwilligen Sound, den die Amis kreieren.
Das Debüt "Lost And Gone Forever" (2011) bekommt positive Resonanz, was sich in zahlreichen Rezensionen in internationalen Print und Online-Magazinen niederschlägt. Das Trio steigt fix zum Underground-Favoriten in der Progressive Rock- und Crossover-/Heavyrock-Szene auf, aufgrund der eklektischen Mischung von Prog, Klassik, Folk, Doom, Psychedelic und Pop.
Seit 2014 erhält die Band als Liveformation Unterstützung von Gitarrist Andrew Hibpshman und spielt auf zahlreichen Prog-Festivals in den USA und Europa, u.a. beim Night Of The Prog-Festival 2014. 2014 erscheint auch die zweite Platte "Heretics", ein 70-minütiger Gigant, der am besten als Prog meets Shoegaze beschrieben werden kann. Der klassische 70er-Prog in der Tradition von Genesis, Pink Floyd, King Crimson oder Led Zeppelin verbindet sich mit Einflüssen von U2 oder Radiohead zu einem einzigartigen, überbordenden Sound.
Mit dem Know How von Produzent Nick Raskulinecz, der zahlreiche Grammy-Gewinner wie die Foo Fighters, Rush und Alice In Chains produziert hat, vollzieht die Band den Schritt zu mehr Kompaktheit und Struktur ohne die progressive Vergangenheit ganz zu leugnen. Postrock statt Progrock lautet die Devise.
Dieser Ansatz passt auch gut zum visuellen Konzept von "Beneath The Dark Wide Sky" (2016). Die Dust Bowl-Fotografien der Porträtfotografin Dorothea Lange aus den 30er-Jahren des vergangen Jahrhunderts dienen als Überbau für die sozial und ökologisch motivierten Lyrics.