Porträt

laut.de-Biographie

Glen Hansard

Eine markante Stimme, begleitet von zart dosierten Arrangements aus der Singer/Songwriter-Schatulle: Wenn der irische Songwriter Glen Hansard die Bühne betritt, ist das sicher ein Fall für Freunde handgemachter Folksounds.

Hansard ist 13 als er die Schule verlässt und sich auf den Straßen Dublins als Straßenmusiker versucht. Sieben Jahre lang tingelt er durch Clubs und Hinterhof-Pubs, ehe er im Jahr 1990 zusammen mit fünf Gleichgesinnten die Band The Frames gründet.

Bereits ein Jahr später wird neben der Musik- auch die Filmindustrie auf sein musikalisches Talent aufmerksam. Neben einem Plattenvertrag erhält er eine Hauptrolle im Musikfilm "The Commitments".

Als der Frames-Bassist John Carney nach mehreren erfolgreichen Jahren mit der Band im Jahr 2006 mit dem romantischen Musik-Drama "Once" ins Filmgeschäft wechselt, öffnen sich für Hansard weitere Türen. Gemeinsam mit seiner Freundin Markéta Irglová schreibt er den Soundtrack zum Film. Für den darauf enthaltenen Titel "Falling Slowly" erhält Glen Hansard einen Oscar: "Das war ein Höhepunkt. Völlig aus dem Nichts und total verrückt und wunderbar", erinnert er sich.

Für den bescheidenen Menschen hinter der Erfolgsstory werden nun weltweit rote Teppiche ausgerollt. Alle klopfen ihm auf die Schultern. Sogar Patti Smith ruft ihn eines Abends an und verrät ihm, dass sie den Song gerade auf der Beerdigung einer Freundin gesungen habe.

Glen wird das alles irgendwann zu viel. Er zieht sich zurück. Getrieben von Selbstzweifeln wagt er erst im Jahr 2012 einen neuerlichen Anlauf. Mit dem Album "Rhythm And Repose" versucht er sich erstmals als Solokünstler. Abermals zeigt sich die Öffentlichkeit begeistert. Doch Hansard hat sich verändert. Er ist reifer geworden. Der Erfolg lähmt ihn nicht mehr. Ganz im Gegenteil: Mit "Christmas Biscuits" und der EP "Drive All Night" lässt der Ire zwei weitere Veröffentlichungen folgen, ehe er sich im Anschluss an die Arbeiten für sein zweites Soloalbum macht.

"Didn't He Ramble" erscheint 2015 und präsentiert einen Künstler, der in punkto Leidenschaft, Tiefe und Authentizität größere Spuren denn je hinterlässt. Wenn jetzt nur noch das große Ganze wieder funktionieren würde, wäre Hansard ein rundum glücklicher Mensch: "Mich interessiert die Idee von Popmusik nicht. Was mich interessiert ist die Idee, dass eine indische Frau irgendwo einen Song von mir hört. Dass sie überhaupt die Möglichkeit dazu hat. Denn dieser Moment ist entscheidend. Aber dadurch, dass sich das Radio verändert hat, und überall immer das Gleiche läuft verlieren wir das eklektische in unserer Kultur."

Die Hoffnung, doch noch weltweit auf Gegenliebe zu stoßen, gibt er dennoch nicht auf: 2018 erscheint bei Anti sein drittes Werk "Between Two Shores".

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