laut.de-Biographie
Gregor Hübner New York NRG Quartet
Sein erklärtes Ziel ist es, "das ewige Stiefkind Geige endlich aus der Ecke der Vorurteile herausholen". Diese anspruchsvolle Aufgabe, den Klang und die spieltechnischen Möglichkeiten der Violine im Jazzkontext zu verorten, meistert Gregor Hübner herausragend. Zurückhaltung und Virtuosität, Spielfreude und Mut lauten seine Zauberworte.
Zur Welt kommt Gregor Hübner am 23. Mai im baden-württembergischen Stuttgart des Jahres 1967. Seine Jugend verbringt er am Bodensee, bevor ihn seine Instrumentalstudien zurück in seine Geburtsstadt, ins entlegene Wien und schließlich nach New York führen. Dort beendet er 1996 seine Studienjahre in Sachen Komposition, Klavier und Violine. Kurz vor seinem Abschluss tritt er als festes Mitglied dem Kammerorchester des Metropolitan Museums, Philharmonia Virtuosi, bei. Bis 1999 bleibt er dem Orchester treu, dann zieht es ihn weiter.
Seit Beendigung seiner Lehrjahre konzertiert Hübner als fester Partner des in Deutschland lebenden Pianisten Richie Beirach. Als Trio, gemeinsam mit Georg Mraz am Bass, veröffentlichen sie drei Alben auf dem renommierten Jazz-Label ACT. Das 2001er Album "Round About Federico Mompou" schafft es bis zu einer Grammy-Nominierung in der Kategorie 'Best Latin Jazz Album'.
Seine ersten Sporen verdient sich Hübner jedoch bei Tango Five. Seit 1985 bespielt die Truppe neben zahlreichen internationalen Tango-Festivals auch die Weltausstellungen in Sevilla (1992), in Hannover (2000) und die Olympiade in Athen (2004).
2002 formiert sich das Gregor Huebner New York NRG Quartet. "Ich habe lange auf diese Möglichkeit gewartet", schwärmt er, "ich fühle mich unglaublich wohl mit dieser Band. Sie bietet mir allen Raum, den ich brauche." Hübner zaubert darin auf seiner Violine, Luis Perdomo (Ravi Coltrane) tastet die Möglichkeiten des Flügels aus, Billy Hart (Miles Davis, Herbie Hancock, Quest) schwitzt am Schlagzeug und Hans Glawischnig (Chick Corea) untermauert das Ganze sensibel mit seinem Tieftöner.
Für ihr selbstbetiteltes Debütalbum (2007) erfinden sie mit Unterstützung des Sirius String Quartet, das zu den erfolgreichsten Streicherensembles an der Schnittstelle zwischen Klassik und Jazz gehört, ein edles Stück frechen, zeitgemäßen Jazz. Die Pläne für den Nachfolger liegen laut Jazzthing bereits in der Schublade, denn "für die nächste CD hat der 40-Jährige bereits ein Bündel neuer Stücke geschrieben, die einen lustvollen Umgriff vom Postbop über Latin Jazz bis hin zum bilderstürmenden Improvisationsrausch der 1970er-Jahre erlauben."
Neben all diesen Aktivitäten findet Gregor Hübner noch die Zeit, sich als Komponist mit Arbeiten für die Internationale Bachakademie und die Mozartgesellschaft, beide mit Sitz in Stuttgart, einen Namen zu machen. Mit dem Gregor Hübner Quartett, das er 2005 in New York gründet, produziert er zwei Alben, "Panonien" und "Januschke' Time". Seine Kooperation mir Richie Beirach trägt auch weiterhin Früchte, wie 2007 das Jubiläums-Werk "Duality - The First 10 Years" beweist. Ebenfalls 2007 erscheint "Figure Jazz", das Hübner in Zusammenarbeit mit dem Württembergischen Kammerchor aufnimmt.
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