laut.de-Biographie
Jam & Spoon
Hinter dem merkfreundlichen Künstlernamen Jam & Spoon stecken die Frankfurter Techno/Trance-Pioniere Markus Löffel (aka Mark Spoon) und Rolf Ellmer (aka Jam El Mar). Ihre bis dahin lose Zusammenarbeit verdichtet sich Anfang der 90er. Ihr 1991 gegründetes eigenes Projekt nennt sich seinerzeit Dance 2 Trance und fühlt sich ausschließlich der Clubszene verpflichtet. Moby, Frankie Goes To Hollywood und Deep Forest gehören damals zu den Kunden, die sich ihre Remixdienste sichern.
Einen weiteren Erfolg verbuchen Jam & Spoon 1992 mit dem Dancefloor-Hit "Stella". 1993 folgt die Hinwendung zu kommerziellem Techno, ein Jahr später veröffentlichen sie "Tripomatic Fairytales 2001 & 2002". Die zwei Alben an der Nahtstelle zwischen Underground und Charts bescheren den Batschkappen weitreichenden Erfolg, der in ersten Chartplatzierungen mündet. Seit dieser Zeit gehört die amerikanische Sängerin Plavka zu den gerne gesehenen Studiogästen.
Ihrer musikalischen Herkunft widmen sie 1996 ein cluborientiertes und unkommerzielles Album, das sie unter dem Pseudonym "Tokyo Ghetto Pussy" auf den Markt bringen (in Australien ernten sie dafür sogar Platin). Ein Jahr später kredenzen sie - jetzt wieder als Jam & Spoon - "Kaleidoscope", auf dem sich eine stilistische Umorientierung ankündigt.
Ihr musikalischer Weg vom repetitiven Track zum strukturellen Song kündigt sich deutlich an, erscheint aber erst auf "Tripomatic Fairytales 3003" (2004) ausgereift. 'Echte Gitarre im Elektro-Umfeld meets Stimme' ist ihre musikalische Vision, die als Motto für das gesamte Album gilt. Am Mikro unterstützen sie dabei u.a. Rea (Reamonn), Xavier Naidoo, Jim Kerr (Simple Minds), Tricky und Dolores O'Riordan (The Cranberries).
Trotz des Einsatzes sehr unterschiedlicher Stimmen servieren die Herren Löffel und Ellmer ein homogenes Ganzes, das sich nicht im Verpflichten möglichst klangvoller Namen erschöpft, sondern die Suche nach der perfekten vokalen Ergänzung ihrer musikalischen Phantasien beendet. Gezielt und gekonnt integrieren Jam & Spoon die Charakteristika der jeweiligen Voices in ihre Elektrolandschaften.
Am 11. Januar 2006 endet die erfolgreiche Geschichte des Techno-Duos. Die Polizei findet Marc Spoon tot in seiner Berliner Wohnung auf. Woran der 39-jährige DJ starb, ist zunächst unklar, später stellt sich heraus, dass sein Herz versagte.
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