laut.de-Biographie
John Daly
In der Abgeschiedenheit der irischen Insel nehmen in regelmäßigen Abständen bemerkenswerte Musikerpersönlichkeiten Profil an. Das bekannteste Beispiel sind U2, die es vom lokalen Underground-Phänomen zu einer der populärsten Popbands der Welt geschafft haben. Andere konnten weniger Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Man denke an den Gothic-Act Virgin Prunes oder Produzenten elektronischer Musik wie Donnacha Costello und John Daly. Beide pflegen trotz aller Unterschiede einen Stil, der sich insbesondere mit seiner erhabene Eleganz auszeichnet.
Bei Donnacha Costello zeigt sich diese eher von der kühlen Austrahlung der Techno-Geburtstadt Detroit inspiriert. John Dalys Wurzeln verortet man dagegen eher in den Genres Disco, Krautrock und House. Alle diese Einflüsse lassen sich bereits aus den ersten Maxi-Veröffentlichungen von Daly herauslesen, ganz egal ob sie auf seinem eigenen Label Feel Music oder aber Wave Music, dem Label des New Yorker DJs und Produzenten Francois Kevorkian zur Veröffentlichung anstehen. Insbesondere die EP "Freak Out Or Get Out" begründet den guten Ruf des Iren und findet unter anderem Eingang in die DJ-Sets von Sebo K.
Er selbst versteht sich auch bestens aufs Auflegen und erweist sich dabei als Traditionalist. "Mit Vinyl habe ich angefangen aufzulegen und ich mag bis heute das Feeling, das es vermittelt. Das ist ganz essentiell für mich. Man muss sich auf sein Equipement verlassen können, so dass man sich entspannt und die Musik von ganz alleine fließt. Nur dann kann man sich auf den wichtigsten Part beim DJing konzentrieren: die Auswahl der Musik", beschreibt der leidenschaftliche DJ John Daly seinen Zugang zum Auflegen in einem der seltenen Interview.
Die steht auch bei seinen Alben im Vordergrund, die ab 2008 erscheinen, das erste auf dem Genfer Label Plak Records, wo mit Ripperton, Agnès und Quenum, eine ganze Reihe angesehener Produzenten veröffentlichen. In diesem Kreis hinterlässt John Daly mit "Full Circle" einen exzellenten Eindruck. Dieser verstärkt sich durch die Nachfolgealben "Sea & Sky" und "Confinement" weiter. Mit "First Water" erscheint 2011 sein viertes Album in vier Jahren. Vielleicht auch deshalb, weil sich John Daly hier abseits der Beschränkungen des Maxi-Formats, dem sich Daly ebenfalls ausführlich widmet, ausleben kann.
Ganz egal ob auf 12" oder Longplayer, bei all seinen Releases ist die Handschrift des talentierten Produzenten John Daly deutlich herauszuhören. Mit dem obligatorischen irischen Einschlag natürlich, wie sich versteht.
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