laut.de-Biographie
Khan
Es gibt Leute, für die ist ein Leben zu kurz und die Welt zu klein. Der in Frankfurt geborene Musiker Khan alias Can Oral passt ganz gut in diese Kategorie. Seit den frühen 90er Jahren veröffentlicht er unter verschiedenen Pseudonymen Dutzende von Platten, bringt zahllose Kollaborationen mit befreundeten Musikern auf den Weg, bereist die halbe Welt und erfindet sich dabei immer wieder neu. Entsprechend vielschichtig gestaltet sich sein musikalisches Schaffen.
Geboren als Sohn eines finnischen Vaters und einer türkischen Mutter, wächst er zusammen mit seinem Bruder Cem in Frankfurt auf. Als House und Techno immer populärer werden, tauchen auch die beiden Brüder in die Szene ein. Cem macht schon bald als eine Hälfte von Air Liquide von sich reden.
Auch Khan lässt sich nicht zweimal bitten. 1993 erscheinen erste Veröffentlichungen, einige auf dem Experimental-Label Mille Plateaux. Acid heißt der Sound, den Khan mitprägt. Er veröffentlicht Tracks, unter anderem unter den Namen El Turco Loco, 4E, Fuzz DJ und Gizz TV.
In dieser Zeit zieht es ihn nach New York. Später wird er seinen Wohnsitz nach Mexiko, Köln und dann nach Berlin verlegen. Sein Longplayerdebüt erscheint 1996 auf dem ehemaligen Pink Floyd-Label Harvest. Mehrere Veröffentlichungen pro Jahr halten Khan in der Folge auf Trab. 2000 tut er sich mit Snax zusammen und gründet das Disco-Projekt Captain Comatose.
Im Jahr darauf erweist er seinen Idolen mit der LP "No Comprendo" die Ehre. Darauf sind unter anderem zu hören: Jon Spencer, Francoise Cactus, Andre Williams, Hanin Elias und Kid Congo Powers, der schon bei The Cramps und Nick Caves Bad Seeds gespielt hat. Elektronische Elemente mischen sich im Sound von Khan mit natürlichen Instrumenten und einer zumeist schrägen Gesangs-Performance. All das hält professionelle DIY-Attitüde zusammen.
Von 2003 bis 2007 taucht Khan ab. Solo-Veröffentlichungen bleiben in diesen Jahren aus. Stattdessen konzentriert er sich mehr auf sein Projekt Captain Comatose, das 2005 das Album "Up In Flames" auf den Markt bringt. Als Solo-Artist meldet er sich 2007 mit dem Album "Who Never Rests" zurück und geht im Frühjahr mit dem Projekt Khan Of Finland im Vorprogramm von Gus Gus auf Clubtour.
Dann wird es erneut still um Khan. Erst 2014 legt er mit "The Enlightenment Machine" nach, ein Album, auf dem er eine bärtige Nonne auf der Suche nach Erleuchtung durch Berlin schickt.
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