Porträt

laut.de-Biographie

King Eazy

"Das hier ist die Revolution. Endlich sitzt der Chef auf sei'm Thron. King Eazy macht mit Rap bald Million'. Ich werde keinen Rapper verschon'." Eazy hat sich viel vorgenommen, vor allem will er von allem mehr haben: mehr Kohle, mehr Kush, mehr Kahbas.

King Eazy wird im Sommer 1995 in der niedersächsischen Mittelstadt Lüneburg geboren. Als Sohn einer Deutschen und eines Nigerianers liegt ihm nach eigener Lesart die Musik im Blut.

In seiner Kindheit kommt er über Kool Savas und Aggro Berlin mit deutschsprachigem Rap in Berührung. Doch als Vorbilder möchte er diese nicht bezeichnen. Solche findet er vielmehr jenseits des Atlantiks: Tyga, Future, Wiz Khalifa und Kid Ink liefern die Soundvorlagen, die Eazy später für den deutschen Markt adaptieren wird.

2010 beginnt er unter dem Namen KinG-I-S-H, eigene Texte einzurappen. Wie viele angehende Musiker seiner Generation wählt er das Videoportal YouTube aus, um seine Songs der Öffentlichkeit zu präsentieren. Erste Erfolge führen ihn zur Erkenntnis: Wenn er etwas repräsentieren wolle, dürfe er "keinen Spielzeugnamen" tragen. Statt dessen schickt er die nun "amtliche" Kunstfigur King Eazy in den Ring.

Mit dem klaren Ziel, seine Reichweite zu erweitern, bewirbt sich Eazy im Sommer 2014 bei JuliensBlogBattle (JBB). Im Battle-Rap-Turnier des umstrittenen Videoproduzenten scheitert er jedoch in der Qualifikationsphase. Gemeinsam mit drei weiteren Kandidaten, die es nicht in die KO-Phase schafften, folgt der reduzierte Wettbewerb "Mini JBB", doch größerer Fame bleibt vorerst aus.

Rückblickend wird er sagen, er sei froh, dass das Online-Turnier nicht an ihm klebe. Zur Teilnahme habe ihn ohnehin sein Umfeld gedrängt. Auch dem Wettbewerbscharakter kann er nicht wirklich viel abgewinnen: "Warum soll ich jemanden battlen, den ich nicht kenn'? Die jucken mich doch gar nicht."

Anfang August 2014 ist King Eazy mit seiner ersten kostenlosen EP endgültig "Startklar". Kritiker bemängeln zwar seine Texte, loben aber seinen unverkrampften Auftritt und den nasalen Flow. Hip Hop-Urgestein Falk Schacht vollzieht den Ritterschlag, indem er Eazy als einen der "spannendsten Nachwuchs-Straßenrapper" würdigt.

Schlagartig vermehren sich nicht nur seine Facebook-Likes, auch Aggro-Berlin-Gründer Spaiche wird auf Eazy aufmerksam und nimmt ihn bei seinem frisch gegründeten Label Punchline unter Vertrag.

Der Abschluss bietet ihm künftig ein professionelles Arbeitsumfeld. Doch zunächst wird im Sommer 2015 "Startklar" über Punchline wiederveröffentlicht. So bietet sich Eazy im zweiten Anlauf die Möglichkeit, die EP zu kommerzialisieren. Zeitgleich arbeitet er an einem Mixtape, das bereits im Oktober 2015 unter dem Titel "Trapresent" erscheint.

Seinen Leitbildern folgend, prägen Trap-Sounds und Auto-Tune-Effekte die Songs. Die Grillz auf seinen Zähnen und der permanente Marihuana-Konsum bilden omnipräsente Elemente seines öffentlichen Auftritts und erinnern ebenfalls an einige US-Rapper.

King Eazy bleibt weiterhin fleißig. Bereits im Mai 2016 erscheint das Mixtape "Highlife". Zudem fragt eine Bekleidungsmarke für ein weiteres Online-Turnier an. Animiert von Spaiche, stimmt der Battle-Rapper wider Willen zu, am F!ck-dein-Rap-Contest teilzunehmen. Der Wettbewerb verläuft nun deutlich erfolgreicher als das JBB und gipfelt im Finale gegen Shadow, das King Eazy mit dem Beitrag "Keine Zeit" für sich entscheidet.

Die so generierte Aufmerksamkeit nutzt King Eazy, um sein Debütalbum anzukündigen. Unermüdlich dreht er über ein halbes Dutzend Musikvideos. Ende des Jahres sammelt er als Begleiter der "Freezy"-Tour von Eko Fresh erste Live-Erfahrungen.

Im Januar 2017 startet die "Kingvasion". Produziert von den Hijackers und am Mikrofon unterstützt von seinen langjährigen Wegbegleitern BumA und Casual 75 arbeitet sich Eazy darauf erneut an seinen Lieblingsthemen rund um Weed und Weiber ab.

King Eazy steckt mit dem Konzept des deutschen Traps nach US-Vorbild ein musikalisches Gebiet ab, das noch nicht vollständig abgegrast ist. Sein Hunger treibt den Lüneburger an und führt ihn mit etwas Glück auch zum erwünschten Erfolg:

"Ich will mehr, immer mehr, immer mehr, immer mehr. Denn ich bekomm' nie genug von dem Kush. Denn ich bekomm' nie genug von dem Money. Nein, ich bekomm' nie genug. Denn ich teile mit niemand meinen Kuchen."

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