23. Oktober 2013
"Fast jede Nacht träume ich von diesem Dorf"
Interview geführt von Dani FrommMit Viva Con Agua nach Mosambik: Knackeboul besuchte Brunnenprojekte vor Ort. Nach einer dreiwöchigen Reise berichtet der Schweizer Rapper von seinen Eindrücken.
Rapper, DJ, Produzent, Beatboxer, Komiker, Moderator und vor allem immer noch der live am derbsten rockende eidgenössische Hip Hop-Act: Knackeboul besitzt viele Talente. Seit einiger Zeit unterstützt der Mundartist, der noch nie davor zurück schreckte, auch politisch Stellung zu beziehen, die Kampagne Viva Con Agua. In diesem Zusammenhang kehrte er vor kurzem von einem dreiwöchigen Trip nach Mosambik zurück. Dort besichtigte er Brunnenprojekte, trat vor allem aber mit den Menschen vor Ort und ihren ganz akuten Problemen in Kontakt.
Wenn einer eine Reise tut, heißt es, so kann er was erzählen. Stimmts?
Ja, klar. Du stoppst mich, wenn ich zu lange spreche. [Den Teufel werd' ich tun. D. Red.] Also: Vor ein paar Jahren wurde Viva Con Agua Schweiz gegründet. Gregor Anderhub, der Typ, der das in der Schweiz leitet, ist schon damals auf mich zugekommen. Ich hab' also von Anfang an immer kleine Videos oder Shout-Outs für die gemacht und das dann auch gepostet. Irgendwann hab' ich ihm, wie zum Spaß, gesagt: 'Also, wenn ihr dann mal in diese Länder geht: Nehmt mich mit!' Damals glaubte ich nicht, dass das wirklich passieren würde. Irgendwie hat der das aber im Kopf behalten, hat mich immer mehr involviert, und schlussendlich bin ich jetzt tatsächlich auf diese Reise gegangen. Seit ich, sicher schon vor über zehn Jahren zum ersten Mal von Künstlern gehört habe, die das machen, zum Beispiel ein Greis, wollte ich das unbedingt auch tun. So ist es dazu gekommen.
Hast du dir diese Organisation bewusst ausgesucht oder kam Viva Con Agua auf dich zu?
Das war eine Mischung. Zum einen bekomm' ich als öffentliche Person natürlich täglich Anfragen. Da sind viele coole Sachen dabei. Du kannst dich nicht entscheiden, willst aber trotzdem irgendwo mitmachen. Bei Viva Con Agua war es so, dass sich deren Ansatz eigentlich genau damit deckt, wie ich auch arbeite. Das sind junge Leute. Man verleugnet sich nicht. Man will auch Spaß haben. Man will Musik machen. Ich jetzt zum Beispiel, ich will auch meine Karriere vorantreiben und mach' daraus auch gar keinen Hehl. Aber man glaubt daran, dass man auch in Kombination mit all dem irgendwie etwas Gutes tun, coole Projekte realisieren kann. Ich hab' gespürt, dass die Jungs ähnlich ticken wie ich, und hab' mir irgendwann gesagt: Okay, anstatt überall ein bisschen mitzumachen, mach' ich lieber da richtig mit. Dieses Jahr, diese Reise, war dann auch wie ein Statement von mir. Ich werde Viva Con Agua sicherlich auch weiter unterstützen. Wenn die mich weiterhin anfragen.
Sieht ja nicht danach aus, als gäbe es einen Grund, dich aus dem Boot zu werfen. Bisher.
Nein. Ich hab' mich nicht daneben benommen. Wir haben zwar viel Spaß gehabt, aber ... kein Skandal oder so.
Ich hab' deinen Videoblog aus Mosambik gesehen, der Großteil unserer Leser aber vermutlich (noch) nicht. Vielleicht erzählst du einfach mal: Wohin seid ihr genau gereist? Was habt ihr gesehen? Was hat dich am stärksten beeindruckt?
Wir sind nach Pemba gereist, das ist eine Küstenstadt. 200.000 Einwohner. Dort herrscht im Moment ein Wirtschafts-Boom, weil sie da, glaube ich, Erdgas gefunden haben. Diese Stadt ist also am Wachsen. Dort hatten wir unser Hauptquartier, mit vielen Künstlern, Musikern, Viva Con Agua und mit der Helvetas zusammen. Das ist ein Schweizer Hilfswerk, das Brunnen und sanitäre Projekte in Mosambik realisiert. Das Geld von Viva Con Agua fließt an Helvetas, und die setzen mit diesem Geld einen Teil ihrer Projekte um.
Wir haben zum einen diese Projekte besucht. Wir haben uns die Brunnen angeschaut. Wir haben in diesen Dörfern gewohnt und gesehen, was mit dem Geld passiert, wie die Leute damit umgehen und was die wirklichen Probleme dieser Menschen sind. Zum anderen haben wir dann in der Stadt Pemba selbst ein Konzert gegeben. Dabei ging es darum, sich mit den Künstlern vor Ort auszutauschen, aber auch darum, die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren. Gleichzeitig half das, einen Promo-Effekt in der Schweiz und in Deutschland zu erzeugen. Diese Story kann man hier wieder erzählen, was dann bestenfalls wieder mehr Spenden generiert. So 'ne Mischung. Das haben wir dort gemacht.
"Fast jede Nacht träume ich von diesem Dorf"
Das krasseste Erlebnis war sicher eben dieser Dorfaufenthalt. Diese zwei Tage, gleich zu Beginn meiner Reise, haben sich wirklich angefühlt wie eine Reise in eine andere Welt. Das war sehr schön, aber im Nachhinein auch sehr crazy. Da waren Hunderte von Kindern: Das war sehr schön, zum einen. Zum anderen hatten die sehr oft Augenkrankheiten, die hatten geschwollene Bäuche, die hatten zerrissene Kleider ... die hatten mit allem Probleme, womit wir, hier in der Schweiz, schon lange keine mehr haben, und das war ... ja ... das ist mir krass reingefahren. Weil: Ich hab' die da behandelt, wie ich jeden behandle. Ich hab' mich nicht anders verhalten, dort. Hinterher hab' ich mich oft hinterfragt: War das richtig, jetzt? Hätte ich mich irgendwie anpassen sollen? Oder ... ja. Da kommen einem tausend Gedanken. Über den Aufenthalt im Dorf denk' ich heute noch nach. Ich träume übrigens auch immer noch von diesem Dorf. Fast jede Nacht träume ich eine Szene oder irgendetwas, die irgendwie noch mit dieser Reise zu tun hat.
Da kommt man ja vermutlich mit einer völlig anderen Sicht auf unsere Situation hier zurück.
Erstens das. Zum einen hat mich das in meinen Meinungen bestärkt: Dass wir privilegiert sind, gerade in der Schweiz. Dass wir dankbar sein sollen. Dass wir nicht jammern sollen, die ganze Zeit. Dass wir gastfreundlich sein sollten und verständnisvoll, gerade auch jetzt gegenüber diesen Flüchtlingen, die derzeit ja immer mehr kommen. Das war die eine Seite, dass sich das eigentlich verstärkt hat.
Zum anderen hat es mich natürlich auch noch etwas kritischer über Entwicklungshilfe denken lassen. Darüber, was dort die wirklichen Probleme sind. Wie kann man zum Beispiel in diesen Dörfern helfen, ohne dass man die bestehenden Gesellschaftsstrukturen auflöst, in Frage stellt oder den Menschen etwas aufzwingen will? Oder müsste man gewisse Sachen auflösen oder abschaffen, wie zum Beispiel die Unterdrückung der Frau? Also, das müsste man sowieso abschaffen! Aber dazu müsste man die bestehende Kultur hinterfragen und zum Teil auch bekämpfen - und das wäre ja dann auch wieder eigenartig, wenn westliche Menschen das dort tun würden. Die Reise hat vieles relativiert, das ich vorher eigentlich als klar angesehen hatte. Kannst du das ein bisschen nachvollziehen?
Voll. Bei so komplexen Problemen liegen die Lösungen halt nicht auf der Hand. Deswegen ist es ja so schwierig.
Genau. Aber trotzdem darf man sich, glaub' ich, nicht vorwerfen lassen, dass man als Westler da überhaupt hingeht, noch ein Foto macht, und dass das dann alles nichts bringt und nur Promo ist. Blabla, weil: Es war mir ja wichtig, das alles einmal zu sehen. Und es wird ja auch geholfen, mit diesem Geld. Man muss sich da nicht schlecht fühlen. Ich glaube, etwas machen ist immer gut, auch wenn das teils vielleicht unbeholfen wirkt oder nicht alle Probleme löst. Aber es ist immer noch besser, als einfach nichts zu tun oder die Lage zu ignorieren.
Du hast jetzt mehrfach gesagt, du hast dir angeschaut, was die 'wirklichen Probleme' der Leute vor Ort sind. Worin besteht deiner Meinung nach denn das Hauptproblem?
Das war eben auch schwierig. Wir haben in unserer Gruppe und auch mit den Leuten vor Ort sehr oft diskutiert. Wasser ist sicher ein Riesenproblem. Hygiene, Sauberkeit, Wasser. Da wird ja auch angesetzt. Aber ich glaube, das größte Problem im Land ist Korruption. Ein Riesenproblem, das einher geht mit ... ach, vieles hat mit Bildung zu tun. Die Quintessenz meiner Gedanken ist, dass diese Leute da wirklich gebildet werden müssen. Auch auf dem Land. Damit sie sich nicht von großen Konzernen ausnehmen lassen, die ins Land einfallen und die Reserven dort, also Erdgas oder was auch immer, abbauen wollen. Und man muss die Frauen emanzipieren. Dass sie nicht zehn Kinder gebären müssen, wenn sie das nicht wollen. Damit sie eine bessere Stellung bekommen, und ... und ... ja! Ich glaube, Bildung ist wichtig. Damit würden viele Sachen vielleicht auch von selbst verschwinden, die dort einfach noch herrschen.
Die Unterdrückung der Frau ist etwas, das mir am meisten aufgefallen ist. Dass Mädchen dort sehr jung anfangen, ihr Leben als Kinderproduktionsstätten zu gestalten, obwohl sie doch eigentlich noch viel mehr machen könnten als das. Also: Bildung. Auch in den Schulen in den Dörfern. Dort sollten coole, gute Lehrer hin. Das war so ein Ding, das mir zu denken gegeben hat: Dass Wasser wichtig ist, aber wenn man dann nicht durch Bildung genug auf solche Themen geschult und sensibilisiert ist, dann bringt vielleicht das Wasser auch nicht so viel, wie es eigentlich bringen könnte.
"Sag' Chocolococolo. Dann ist alles gut."
War es schwierig, vor Ort mit den Menschen in Kontakt zu kommen?
Nein. Nein, das überhaupt nicht. Ich hatte immer schnell Kontakt. Wenn eine Gruppe Weiße kommt, stellt das für so ein Dorf halt auch so etwas wie ein Spektakel dar. Daran haben die Freude. Aber allgemein hab' ich wirklich gemerkt: Es herrscht Offenheit. Du triffst eine Gruppe junger Männer, die dich nicht kennt. Wenn du das hier in der Schweiz machst, erntest du sehr oft Skepsis, Ablehung, was auch immer. Dort war das immer anders. Eine Gruppe junger Männer hat dich immer herzlich empfangen. Ich habe nie wirklich Anfeindungen erlebt, und ich hab' mich sehr gut mit diesen Leuten verstanden. Ich glaube, das lag eben gerade daran, dass wir uns nicht verstellt und dass wir jetzt nicht versucht haben, unsere westliche Lebensweise zu verstecken. Sondern dass wir dort genau so waren, wie wir im Westen mit Leuten umgehen. Die konnten das voll cool handlen. Wir haben wirklich viele Gespräche gehabt, viele Leute kennen gelernt. Wir haben mit denen ja sogar Musik gemacht und es war cool.
Wie sieht es mit Sprachbarrieren aus? Bildung ist ein Problem, merke ich. Auch bei uns. Ich weiß nämlich gar nicht genau: Amtssprache ist dort ... Portugiesisch?
Ja, genau. Ich kann ja Portugiesisch. Sag' ich jetzt mal. Ich bin in Portugal aufgewachsen und ich kanns noch. Zwar gebrochen, aber ich kann noch Portugiesisch sprechen. Das hat sehr geholfen. Zum Teil hab' ich einfach Verben erfunden, aber es hat trotzdem irgendwie geklappt. Dann das Beatboxen, das war sehr cool: Wenn ich mit der Situation überfordert war oder so, hab' ich einfach gebeatboxt. Da sind sie dann alle schon mal gekommen, haben gelacht, zugeschaut, zum Teil haben sie das nachgeahmt. In den Dörfern, da sprachen sie nur Makua, die Stammessprache. Die konnte niemand, ich jedenfalls sicher nicht. Da hab' ich mich mit Beatbox verständigt - UND mit einem Wort: Chocolococolo.
Okay. Der liefert da natürlich 'ne Steilvorlage.
(Lacht) Ja, eben. So heißt ja mein Bühnenpartner. Der war mit dabei, und sein Name ist da zu einem geflügelten Wort geworden. Jeder in Pemba und, ich würde sagen, inzwischen auch in ganz Mosambik, kennt das Wort Chocolococolo.
Die Leute dort werden ihre Söhne nach ihm benennen. Ist er sich der Verantwortung bewusst?
Wobei wir im Nachhinein heraus gefunden haben, dass ein Teil des Wortes so etwas wie Kacke heißt. Hihi.
Oh. Dann vielleicht doch nicht.
Deshalb fanden die das alle so lustig. Aber ich glaube trotzdem, inzwischen: Falls du mal nach Mosambik gehen solltest und überfordert bist, sag' einfach Chocolococolo. Dann ist alles gut.
Praktische Lebenshilfe, danke. Das werd' ich bestimmt brauchen. Bei so einer Reise in touristisch vermutlich überhaupt nicht erschlossene Gegenden ist, schätze ich, Improvisationstalent gefragt?
Das ist jetzt auch wieder 'ne Steilvorlage: Das entspricht nämlich genau meinem Lebensentwurf. Ich musste mich von der Freundin noch überreden lassen, dass ich mich doch wenigstens noch impfen lasse, bevor ich jetzt da hingehe. Weil ich einfach dachte: Ich mach' hier meine Sachen, dann steig' ich in dieses Flugzeug und dann kommt das schon alles gut. Und so wars auch. (Lacht) Ja, es hilft, wenn man improvisieren kann und flexibel ist. Das mit dem Planen, das hat ja Viva Con Agua super gemacht. Die haben alles durchgeplant. Ich musste nur hin, mich in die Struktur geben und walten. Wobei ich sagen muss, dass die sehr viel geplant haben. Die ersten sieben Tage sind wir eigentlich nur von einem Ding zum anderen gesprungen. Wenn ich nicht eine Wette gewonnen hätte, mit einem Lodgebesitzer, hätten wir auch nicht die letzten zwei Tage noch voll am Strand chillen können.
Einen kleinen Ausblick auf dein musikalisches Schaffen müssen wir trotzdem noch geben. Ich bin ja, Schande über mich, einfach nicht dazu gekommen, dein letztes Album zu besprechen.
Macht nix. Meine Alben sind zwar immer eine Herzenssache, aber darauf liegt nicht mein Hauptaugenmerk. Ich bin jetzt auf Tour, im Rahmen dieses Albums "Picasso". Diese Tour vereint aber auch noch alles mögliche, das ich sonst gerne mache. Sie hat Comedy-Elemente drin, eher nachdenkliche Sachen, Impro-Teile, Beatbox ... Es ist eigentlich fast eher eine Show geworden, nicht nur für Hip Hopper, sondern sehr offen. Außerdem hab' ich die Sendung "Knack Attack" bei Joiz. Kennst du eigentlich Joiz?
Na, hör' mal, wir haben einen eurer Mitarbeiter ausgebildet.
Ja, der hat ja 'ne eigene Rubrik! Ah, das weißt du gar nicht: In meiner Sendung "Knack Attack" gibts 'ne Rubrik, die heißt ...
... "Matze winkt". Doch, ich weiß.
Ja, ich bin auch noch dabei, diese Sendung weiter zu entwickeln. Ich mach' die Tour bis Ende des Jahres. Dann geh' ich drei Monate weg, zum ersten Mal in meinem Leben einfach reisen. Und dann komm' ich zurück und mach' 'ne völlig neue krasse Fernsehshow, noch weitere Livegigs, und so weiter.
Da droht ja keine Langeweile.
Nein! Nein, nein, nein. Momentan noch nicht. Vielleicht dann in zwei, drei Jahren. Im Moment bin ich noch voll am Gas geben.
Glaubst du, dass sich Künstler trotz aller Umtriebigkeit Zeit nehmen sollten für humanitäre Projekte? Dafür, die eigene Popularität dafür zu nutzen, wenigstens ein bisschen etwas Gutes zu tun?
Man sollte unbedingt! Aber bei mir war das, ehrlich gesagt, zum Teil gar keine so bewusste Entscheidung. Ich hab' mir nicht selbstlos gesagt: 'Ich werd' jetzt etwas Gutes tun.' Ach, es ist schwierig, als Künstler, weil: Es kommen immer wieder sehr viele Anfragen für Benefiz-Konzerte. Für Künstler ist das sehr schwierig. Ich möchte da manchmal sagen: Also, in meinem Stadium ... da bräuchte ich eher selbst Spenden. (Lacht) Also, ich jetzt nicht mehr. Es läuft gut, ich beklag' mich überhaupt nicht. Aber ich sag' mal, viele Künstler und Musiker brauchen ja selbst Unterstützung. Da ist es halt manchmal schwierig, auf Gagen zu verzichten oder seine Zeit zu opfern, um für ein Projekt als Aushängeschild zu dienen. Man kann ja auch kein Aushängeschild sein, wenn man keine Zeit für seine künstlerischen Tätigkeiten hat. Auf jeden Fall ist es schwierig. Aber ich glaube: Rein ideologisch, von der Gesinnung her, sollte man seine Meinung sagen und diese seine Fans wissen lassen, um so vielleicht auch die Meinung von jungen Leuten zu bilden, die einem folgen.
Hat man als Mensch, der im Rampenlicht steht, also automatisch eine Art Vorbildfunktion?
Ja. Ja, sehr. Wobei ... da bin ich auch gespalten. Ich finde es schwierig. Man soll ja als Künstler auch provozieren dürfen. Wahrscheinlich ist man ja auch deshalb bekannt. Es ist eine Gratwanderung. Ich finde es sehr traurig, wenn man auf seine Meinung verzichten müsste oder sie nicht äußert, weil man irgendjemandem gerecht werden will. Bei mir stellt sich immer die Frage: Ich bin im Fernsehen, darf ich da denn noch meine politische Meinung sagen? Ich will das unbedingt machen können. Wenn ich das irgendwann nicht mehr kann, dann werd' ich vermutlich da nicht mehr arbeiten, wo ich das nicht darf. Ich finde, man sollte das unbedingt tun. Aber man sollte auch keinen Druck auf den Künstler ausüben und ihm, wenn er mal etwas Kontroverses macht, die ganze Verantwortung zuschieben. Das ist auch schwierig. Auch das ist wieder so ein komplexes Ding, bei dem ich gespalten bin. Aber tendenziell würde ich sagen: Jemand, der im Rampenlicht steht, muss sich bewusst sein, dass das, was er macht, viele Fans als Maxime ihres Handelns annehmen könnten.
Wenn das mal kein würdiger Schlusssatz war.
Ja.
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