laut.de-Biographie
Kungs
Kavinsky, DJ Snake, Bob Sinclar, Martin Solveig und natürlich David Guetta: Frankreich hat schon ein wirklich beeindruckendes Aufgebot an Electro-DJs zu bieten. In diese Liste bekannter Namen reiht sich seit einigen Jahren auch Kungs ein.
Wer den Namen noch nie gehört hat: man könnte ihn wohl am ehesten als französisches Pendant zu Felix Jaehn sehen. Tatsächlich ähneln die Werdegänge der beiden sich stark: im Teenager-Alter mit Produzieren angefangen, sich durch Remixes langsam einen Namen gemacht und dann kam dieser eine Hit, der zum Weltruhm verholfen hat. Aber fangen wir ganz vorne an.
Am 17. Dezember 1996 wird Kungs als Valentin Brunel in Toulon im Südosten Frankreichs geboren. Er wächst in Aix-en-Provence nahe Marseille als Sohn eines Rock'n'Roll liebenden Vaters auf. Dementsprechend wird er erzogen und lernt Bands wie The Who oder The Kooks zu schätzen. Seine eigene musikalische "Karriere" startet im Alter von fünf Jahren, als seine Eltern ihm nicht etwa eine Gitarre, ein Klavier oder sonst ein gewöhnliches Instrument schenken – sondern eine Djembé-Trommel.
Geprägt von vielen musikalischen Einflüssen entdeckt er im Teenager-Alter seine Passion: elektronische Musik. Insbesondere House mit seinen eingängigen Vocals und Melodien reizt ihn. Mit 15 beginnt er am PC zuhause selbst Musik zu produzieren. Später veröffentlicht er erste Remixe auf Soundcloud. Häufig sucht er YouTube-Cover von bekannten Songs und remixt wiederum diese. Nach ersten Erfolgen wird er auch offiziell mit Bootleg-Remixes beauftragt.
Neben Songs von Coldplay, Axwell/Ingrosso und Lost Frequencies erregt vor allem die neue Version von Bob Marleys "Jammin'" – einer seiner absoluten Lieblingssongs – Aufmerksamkeit. Teilweise werden seine Neuabmischungen auf YouTube und Soundcloud über 10 Millionen Mal geklickt. Daraufhin nimmt ihn das Label Barclays Records unter Vertrag.
2016 wird das große Jahr für Kungs: im Januar spielt er als Opener bei einigen Aufritten von Landsmann und Förderer David Guetta. Im Februar gelingt ihm der Durchbruch. Er veröffentlicht einen Remix von "This Girl" des australischen Funk-Soul-Trios Cookin' on 3 Burners und knackt damit alle denkbaren Superlative. Der Song läuft im Radio weltweit rauf und runter, steigt in den Charts nicht nur in Deutschland auf Platz 1 ein, erreicht in den USA Platin-, in Deutschland und Großbritannien Doppelplatin- und in Frankreich sogar Diamant-Status. Stand 2022 kratzt er auf Spotify an der astronomischen Marke von einer Milliarde Aufrufen.
"This Girl" ist gleichzeitig auch die erste Single des im selben Jahr erscheinenden Albums "Layers". Neben dem angesprochenen Track enthält dieses weitere erfolgreiche Hits wie "Don't You Know" und "I Feel So Bad", aber auch zahlreiche Geheimtipps – an dieser Stelle sei auf "You Remain" und "Freedom" verwiesen. Das Album hat seinen ganz eigenen Stil und verdeutlicht, dass Kungs deutlich mehr auf dem Kasten hat als Mainstream-Radio Musik.
Nach dem Mega-Erfolg mit gerade einmal 19 Jahren ist er unterwegs auf so ziemlich allen Festivals für elektronische Musik, die Rang und Namen haben, von Tomorrowland bis hin zu seinem Lieblingsfestival Coachella. Was eigene Veröffentlichungen angeht, wird es in den folgenden Jahren aber sehr ruhig. Einzig "Disco Night" mit Throttle 2018 sticht etwas heraus. Der Song teasert bereits an, in welche Richtung Kungs' Stil sich zunehmend entwickelt.
Wieder richtig Aufmerksamkeit bekommt seine Musik nämlich 2021 im neu entdeckten Disco-Gewand. "Never Going Home" geht im Frühjahr erneut durch die Decke, es folgen weitere Singles des DJ und Produzenten, der mittlerweile in Paris wohnt, überwiegend im Studio in Los Angeles arbeitet und bei Island Def Jam Records unter Vertrag steht. Über dieses Label veröffentlicht er im März 2022 auch seine zweite Studioplatte "Club Azur". Diese bewegt sich vordergründig in der Disco-Musik, enthält aber auch Einflüsse von Funk, Pop und Deep House.
Mit dieser Genre-Mischung beschreibt man die Musik von Kungs insgesamt wohl auch am besten. In seiner bisherigen Karriere hat er mit radiotauglichen Bangern stets ein Mainstream Publikum erreicht, gleichzeitig aber auch einen ganz eigenen, besonderen Sound entwickelt – ein Spagat der nicht vielen DJs gelingt und ihn aus der Masse abhebt.
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