laut.de-Biographie
Loudon Wainwright III
Der Mann hat Humor. "Nach dem Krieg (dem 2.) kam mein Vater Loudon (der 2.) mit seiner frisch geheirateten Frau Marta (die 1.) nach Hause. Sie hatten Sex und neun Monate später kam ich in Rücklage auf die Welt" schreibt Loudon Wainwright der dritte in der Biografie auf seiner offiziellen Webseite mit der coolen Adresse lw3.com.
1946 geboren, wächst er in Westchester, New York und Beverly Hills, Kalifornien auf. Sein Vater ist ein bekannter Journalist für das Magazin Life. In seiner Freizeit spielt er Klavier, das er seinem Sohn Loudon und seiner Tochter Sloane, später ebenfalls eine professionelle Musikerin, beibringt.
Wainwright III begeistert sich für die Gitarre und Bob Dylan und zieht nach Abbruch seines Schauspielstudiums nach San Francisco, "wo es auch all die anderen langhaarigen Lemminge hinzog". Bei einer Reise wird er mit einem Säckchen Gras erwischt. "Ausgerechnet in Oklahoma. Im Knast hat man mir kostenlos die Haare geschnitten. Daddy ist von London eingeflogen und rettete meinen Arsch. Zum Glück, denn der Arsch eines jungen Mannes ist im Knast nicht sicher. Die fünf Tage dort haben mein Leben verändert. Ich hatte kurze Haare und musste arbeiten gehen, um meinem Vater das Geld zurück zu zahlen", erinnert er sich.
Während er jobbt, schreibt er eifrig Lieder, die er in New York und Boston in Bars und Clubs vorträgt. Er unterschreibt einen Vertrag beim Major Atlantic, das 1970 sein selbstbetiteltes Debüt veröffentlicht, in der Hoffnung, den nächsten Dylan entdeckt zu haben.
Der durchschlagende Erfolg gelingt Wainwright nicht, dennoch schafft er es, seine Karriere bis zum heutigen Tage mit regelmäßigen Veröffentlichungen fortzusetzen. 1973 erreicht er mit "Dead Skunk (In The Middle Of The Road)" Platz 16 in den Single Charts – die einzige Platzierung in seinem über 40-jährigen Schaffen. 1985 und 1986 erhält er zwei Grammy-Nominierungen, 1994 schließt Johnny Cash sein ersten "American Recordings"-Album mit Wainwrights "The Man Who Couldn't Cry" ab.
Als Schauspieler tritt 1975 er als singender Chirurg in drei Episoden der TV-Serie Mash auf, im neuen Jahrtausend besetzt er immer wieder Nebenrollen in großen Hollywood-Produktionen, unter anderen "28 Tage" mit Sandra Bullock (2000). Mit Joe Henry schreibt er außerdem den Soundtrack zu Judd Apatows "Beim Ersten Mal" (2007).
Kommerziell erfolgreicher als er sind Sohn Rufus und Tochter Martha, mit denen er gelegentlich auch zusammen arbeitet. Auf seinem 21. Album "Older Than My Old Man Now" (2012) sind beim Opener "The Here & The Now" zwei seiner drei Ehefrauen (die erste lebt nicht mehr) und all seine vier Kinder zu hören.
"Zeitgenössische Singer-Songwriter haben in den letzten Jahren begonnen, ihre Memoiren und Autobiographien zu schreiben. Ich habe beschlossen, die Geschichte meines ereignisreichen Lebens in 3 1/2 Minuten zusammen zu fassen. Ich habe mich auf das biologische Imperativ konzentriert", erklärt er dazu wie gewohnt humorvoll im Booklet.