laut.de-Biographie
Marcel Kärcher
Zu dem Zeitpunkt, da ein Fußballer gleichen Namens für die Offenbacher Kickers gegen den Ball tritt, bemüht sich ein anderer Marcel Kärcher darum, seinem Traum ein Stückchen näher zu kommen. "Ich will Leute glücklich machen", sagt er. Dazu zieht es ihn auf die Bühne.
Obwohl ein Trauerfall seine Geburt überschattet (sein Vater stirbt kurz vorher bei einem Autounfall), entwickelt Marcel sich zum echten Strahlemann. Sein Faible für Musik und Gesang tritt schon früh zutage. Mit zehn Jahren schließt er sich dem Wiesbadener Knabenchor an, in dessen Reihen er 13 Jahre lang eine Tenorstimme singt.
Die Familie ist inzwischen, die Wahl des Chors lässt es ahnen, in Wiesbaden gelandet. Marcel kam am 30. Oktober 1981 in Worms zur Welt. Zusammen mit seiner Mutter und den beiden älteren Geschwistern verschlägt es ihn über Umwege über Norderstedt und Biebrich in die hessische Landeshauptstadt.
Nach Schule und Zivildienst beginnt Marcel ein Studium der Psychologie. Er wechselt jedoch ziemlich schnell zu Soziologie, Marketing- und Wirtschaftspädagogik. Im Oktober 2014 verlässt er die Universität in Mainz als Diplomsoziologe und zieht wieder zurück nach Wiesbaden, wo er sich eine Wohnung mit seiner Katze teilt.
Seine musikalischen Bestrebungen verwirklicht Marcel in vielfältiger Form. Schon zu Schulzeiten spielte er Querflöte und war neben dem Knabenchor in seiner Schulband aktiv. In den Jahren darauf singt und musiziert er in verschiedenen Formationen und Chören, darunter das A-Cappella-Ensemble Sounds Like, diverse Coverbands und der New Spirit Gospel Choir. Mit Eine Band Namens Wanda bringt er es auf 50 bis 60 Auftritte im Jahr.
Die Videos, die er bei YouTube einstellt, öffnen ihm die Pforten bei "Deutschland sucht den Superstar". Im Gegensatz zu nahezu allen anderen Teilnehmern muss Marcel sich dort nämlich noch nicht einmal selbst bewerben: Ein Talentscout des Senders kontaktiert ihn und lädt ihn ein, nachdem er ihm via Skype "zwei, drei Songs in die Laptop-Kamera" gesungen hat, wie Marcel dem Wiesbadener Kurier verrät.
Einmal drin im Boot, läuft es von Beginn an gut für ihn. "Mir ist das Herz aufgegangen", frohlockt Heino nach den ersten Casting-Kostproben. Marcel singt Songs von Andreas Bourani und Xavier Naidoo. Als Vorbilder benennt er Michael Bublé und Robbie Williams.
"Es ist mal was Deutsches, das mag ich sowieso sehr gerne", freut er sich, als er als letzte Recall-Aufgabe "Ohne Dich" von der Münchener Freiheit und Jeannine Rossi als Duettpartnerin zugedacht bekommt. Obwohl ihn die Österreicherin an die Wand singt und Marcel mehrfach patzt, zeigt sich die Jury nahezu ungewohnt gnädig:
"Marcel, du bist ein echtes Talent", so Dieter Bohlen. "Heino und ich sind echt Fans deiner Stimme. Die letzten zwei Auftritte waren zwischen Desaster und Katastrophe." Aber: "Wenn man über weite Teile des Wettbewerbs so toll singt, kommt man auch weiter." Marcel geht aus dem Recall als einer der zehn Finalisten der zwölften DSDS-Staffel hervor.
Anschließend geht es rasanter als gedacht, dummerweise bergab: "Au revoir, vergesst, wer ich war, vergesst meinen Namen", singt Marcel bei der ersten Event-Show in Ischgl. Ein Rat, den sich das Publikum offenbar zu Herzen nimmt: Der Mann, dessen Name der Fernsehnation auftragsgemäß entfallen ist, scheidet aus. Au revoir!
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