7. März 2007

"Ich weiß nicht, ob wir Favoriten sind"

Interview geführt von

Gecastete Popstars mit gesanglichem Talent und sympathischer Bodenhaftung: Monrose machen das Unmögliche möglich. Das bewiesen die drei Mädels auch im Interview, das wir mit ihnen im Vorfeld der Eurovision Song Contest-Qualifikation führten. Am Donnerstag, den 8. März, fällt die Entscheidung im Hamburger Schauspielhaus (ARD, 20.15 Uhr).Der Plattenindustrie scheint es nicht so schlecht zu gehen, wie sie es den Kunden gerne weis machen würden. Unser Interview mit dem New Angels-Trio Monrose bei Warner Music in der historischen Hamburger Speicherstadt fand nicht in irgendeinem muffigen Meetingraum statt, sondern in einer wahrlich hochherrschaftlichen Halle, die so, mir-nichts-dir-nichts, ungebraucht neben der Empfangslounge vor sich hin sauert.

In jenen vier Wänden lümmelten sich Senna, Bahar und Mandy auf ein paar flink zusammengestellte Sofas und taten, was Menschen der jüngeren Generation halt so tun: Simsen und Musikhören. Und während Frankfurts Finest Lady Senna, noch ekstatisch Prince preist (laut.de-Funkbrother Dobler wäre begeistert), Bahar sich über das mobile Endgerät eines Werbepartners hermacht und Mandy einfach nur süß dreinblickt, stelle ich meine knallharten, investigativen Fragen.

Als relativ junge Musikerinnen, welche Erfahrungen habt ihr denn bislang mit dem Grand Prix gemacht?

Senna: Der Grand Prix hat mich eigentlich persönlich nie begleitet, doch wenn du als Künstler dort oder auch später vielleicht für dein eigenes Land antrittst, ist das natürlich eine ganz große Sache. Ich werde also im Moment gerade zum Grand Prix-Fan.

Notgedrungen?

Senna: (lacht) Ja! Nein im Ernst, jetzt kann ich hinter die Kulissen blicken und bin als Musiker hautnah dabei. Man wächst da jetzt so rein. Ich glaube, die Bahar steckt in diesem Thema etwas tiefer drin.

Bahar: Ich habe mir das Spektakel jedes Jahr mit meiner Mama angeschaut. Es war mir jetzt nicht unbedingt wichtig, ob nun Türkei oder Deutschland gewinnt (Bahar ist türkischer Abstammung, die Red.). Ich fand es hauptsächlich interessant oder besser bewundernswert, dass Musiker für ihre Länder dort gegeneinander angetreten sind. Ich habe deshalb auch immer mal gehofft, dort mit einer Band dabei zu sein. Vorausgesetzt natürlich, wir gewinnen am 8. März.

Grand Prix-Vorentscheid: Auszieheffekte verboten!

Aber eure Grand Prix-Konkurrenz ist doch nun wirklich nicht weltbewegend, oder?

Bahar: Herr Kunze und Roger Cicero sind zwei sehr nette Herren, die wir eher als Kollegen denn als Konkurrenten sehen. Die möchten ja auch nur den Grand Prix-Pokal mit nach Hause nehmen.

Senna: Ich bin mir da nicht so sicher, ob wir Favoriten sind. Man sollte nicht vergessen, dass gerade Herr Kunze ein Vollprofimusiker ist, der seit Jahren die Bühne rockt. Und auch Roger ist ein verdammt geiler Künstler, der eine Musikrichtung einschlägt, die es in Deutschland so noch gar nicht gegeben hat.

Euer Song wird ja "Even Heaven Cries" sein, den ihr schon während der Popstars-Staffel zur Genüge performen durftet/musstet.

Senna: Das stimmt, aber wir werden den Song in einer klassischeren Version präsentieren, mit Orchester und so. Ich mein, die Nummer liegt uns, sie verbindet uns, denn sie hat uns die Mandy damals beim Casting-Finale in die Band gebracht. Und ich denke, man sollte beim Grand Prix mal wieder mit Leistung und Ausstrahlung überzeugen. Du kannst dich auch mit der Gitarre im Nachthemd hinstellen – wenn du einen geilen Song hast, hast du einen geilen Song. Man muss nicht unbedingt mit Auszieheffekten und Knaller hier, Knaller da daherkommen.

Mandy: Stimmt.

Dumm gegen dumm, oder: "Dreh net durch"

Eure Fans kennen euch durch die TV-Serie sehr gut. Da kommt es doch sicherlich manchmal zu Aufdringlichkeiten.

Mandy: Ja klar, es kam schon mal vor, dass Leute bei meiner Mutter vor der Türe standen und sich fälschlicherweise als Freunde von mir ausgegeben haben. Und meine Mutter hat das natürlich geglaubt, hat die hereingelassen und ihnen Saft angeboten. Manchmal wollten uns Fans auch gleich umarmen und so, aber etwas richtig Heftiges gab es noch nicht.

Senna: Man muss die Fans ja verstehen, die haben von uns auch viel Intimes gesehen. Und ich wäre genauso. Aber trotz allem wollen wir von dem Casting-Ding eher wegkommen und als Musiker auf der Bühne bestehen. Unsere Fans sind, glaube ich, schon so weit, dass sie die Popstars-Geschichte loslassen können und sich auf uns und unsere Musik konzentrieren werden. Ich mein, wenn mir jemand dumm kommt, dann wird er von mir auch die Seite sehen, die er im Fernsehen gesehen hat. Dass ich nämlich dann auch dumm zu ihm bin. Wenn mich jemand schräg anmacht, sage ich auch: "Dreh net durch". Wir sind ja keine Marionetten, wir können uns auch wehren.

Wurden denn bei Popstars wirklich alle Seiten von Monrose gezeigt?

Senna: Nein, natürlich nicht. Ich bin ja Schwester, ich bin Freundin und ich bin Tochter, diese Seite hat mit Monrose ja nichts zu tun und diese Privatsphäre wurde auch bei der Staffel von den Kameraleuten respektiert.

Das vollständige Interview mit dem Damen-Trio lest ihr demnächst auf laut.de.

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