laut.de-Biographie
Mura Masa
Innerhalb kürzester Zeit entwickelt sich der junge Brite Alex Crossan alias Mura Masa vom zurückgezogenen Bedroom-Musiker zu einer der angesagtesten Produzenten der mittleren 10er-Jahre. Er kombiniert Elemente aus Hip Hop, R'n'B, Dubstep, Trap, House und Funk zu einem ebenso eigenwilligen wie intelligenten Pop-Stilmix, der die multikulturellen Klänge seiner Wahlheimat London genauso verinnerlicht wie die eingängige Melodik und Catchiness von Disclosure und den Gorillaz.
Das am 5. April 1996 geborene Wunderkind wächst auf der Kanalinsel Guernsey auf. Eine Musikszene gibt es auf diesem entlegenen Domizil zwischen Frankreich und Großbritannien kaum. Er versucht sich als Jugendlicher in lokalen Punk- und Hardcore-Bands. Als er mit 16 die Musiksoftware Ableton Live für sich entdeckt, wendet er sich jedoch von der Rock-Musik ab und beginnt an eigenen Trap-Songs zu arbeiten. Das Produzieren erlernt er mittels YouTube-Tutorials.
Mit neun oder zehn Jahren kauft Alex Crossan sich seine erste Platte, nämlich "Demon Days" (2005) von den Gorillaz. Wie sie unterschiedliche musikalische Einflüsse zu etwas Neuem verweben, prägt seine Herangehensweise als Produzent nachhaltig. Über das Internet stößt er als Jugendlicher auf weitere Künstler wie James Blake und Hudson Mohawke. Ihr moderner und freier Ansatz von elektronischer Musik fließt in seine Tracks mit ein, die er mit 17 auf seinem Soundcloud-Kanal hochlädt.
Das fernöstlich anmutende "Lotus Eater" landet in der Playlist von BBC Radio 1. Seine Followerzahl steigt dadurch kontinuierlich an. Das Mixtape "Soundtrack To A Death" veröffentlicht er 2014. Nachdem er Guernsey verlässt, um in Brighton ein Studium der englischen Literatur anzufangen, stellt er seine Musik live einem größeren Publikum vor.
Mura Masas Debüt-EP "Someday Somewhere" mit Gästen wie Denai Moore und Nao kommt im April 2015 über das eigene Label Anchor Point Records auf dem Markt. Polydor Records und Interscope Records übernehmen den Vertrieb. Die BBC prognostiziert Alex Crossan Anfang 2016 eine große Karriere. Einige seiner Songs laufen im Tagesprogramm des Senders.
Danach bricht er sein Studium ab und zieht mit seiner Freundin nach Südlondon. Er taucht intensiv in die Subkultur dieser Stadt ein. Mittlerweile wollen Musiker wie Charli XCX und Desiigner mit dem Außenseiter von der Kanalinsel zusammenarbeiten. Ende 2016 nimmt er von seiner Single "Lovesick Fuck" eine neue Version mit A$ap Rocky unter dem Namen "Love$ick" auf. In Australien und Neuseeland erreicht die Nummer Platin und hält sich ganze 14 Wochen in den britischen Charts.
Weiterhin betätigt er sich als Co-Writer, etwa für Stormzys "First Things First", dessen Album "Gang Signs & Prayer" im März 2017 in UK an die Pole Position klettert. Das Debüt "Mura Masa", das im Juli erscheint, erfüllt die hohen Erwartungen. Es bekommt von der Musikpresse überwiegend gute bis überschwängliche Kritiken.
Die Ballade "Blu", die Damon Albarn mit melancholischem Gesang veredelt, beschließt die Scheibe. Für das Gorillaz-Album "Humanz" beteiligt sich Mura Masa an mehreren Tracks. Auf die finale Platte schaffen sie es jedoch nicht. Für das so unscheinbare Multitalent, das fast alle Instrumente in seinen Songs im Alleingang einspielt, sollte mit Anfang 20 dennoch ein großer Kindheitstraum in Erfüllung gehen. Darüber hinaus hat Mura Masa das exotische Domizil Guernsey mit nur knapp 65.000 Einwohnern endgültig auf die Pop-Landkarte bringen können.
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