laut.de-Biographie
N.O.H.A.
Den meisten erfolgreichen Musikern wurde ihr Musikinstrument mit in die Wiege gelegt, doch Philip Nohas Geschichte verläuft andere Wege - sein Saxophon bekommt er erst mit 16 von seinem Vater geschenkt und dennoch ist die von ihm und Jochen Eickenberg gegründete Band auf dem besten Weg zum Erfolg.
Als den beiden 1994 die Gründungsidee kommt, bewegen sie sich bereits in den Gewässern des Trip Hops und Drum'n'Bass und werden dadurch zu Pionieren der europäischen Clubszene. Als ob die Kindheit der Musikabstinenz nun massiv nachzuholen sei, macht sich die Band noch im selben Jahr auf ihre erste "Groovin' Docks"-Tour. Wenig später geht N.O.H.A. (Noise Of Human Art) einen Deal mit "Metronome Records" ein, bei denen die Single "Who Knows" produziert wird. Das dazugehörige Video bringt die Band nach Prag, zu Philips Vater, einem Märchenfilm-Drehbuchautor, Kameramann und Trompeter, dessen 1972 entstandener Kurzfilm "Mensch ärgere dich nicht" wesentlich später als Vorlage zum Song "SET OUT & fo-lo-low me" auf dem Album "No Slack!" dient.
Auf der Suche nach einer eigenen Identität der Band die von Gründungsbeginn an ungefähr drei Jahre andauert, stößt Philip etwas später bei einer Promotionparty auf die aus Manchester stammende Sam. Unter allen Partygästen, die steif und förmlich alles andere tun, als sich zu amüsieren, fällt ihm die hippe Hippiebraut ins Auge und das darauffolgende Gespräch wird Anlass für die Sängerin, N.O.H.A. beizutreten. Im selben Zuge stößt auch der New Yorker Rapper Chevy zur Band. Beide zusammen harmonieren besonders gut und schaffen Polaritäten durch ihre verschiedenen Gesangsarten, die sich wunderbar in die mittlerweile groovenden Breakbeat und Nu-Jazz-Klänge einfügen.
Obwohl nun eigentlich alles organisiert zu sein scheint - Band, Label und Videoproduzent - führt die Unergründlichkeit der Wege N.O.H.A. nach zwei Monaten weg von "Metronome" hin zum Majorlabel "Motor Music". Dort entsteht die Single-Auskopplung "Start", mit der sogleich der erste Platz der Deutschen Club-Charts gestürmt wird. Wenig später erscheint die Single "Time & Vison", die ebenfalls prompt dieselben Charts erobert. Doch interne Schwierigkeiten mit "Motor Music" sorgen für die Beendigung des Kontrakts.
Daraufhin versucht N.O.H.A. ein neues Label zu finden, das ihren Wünschen entgegenkommt. Dafür scheint sich das Independentlabel "Unique" aus Düsseldorf zu eignen, das jedoch logischerweise weniger Promotion als ein 'milliardenschwerer' Major anbieten kann. Einen neuen Pfad schlägt N.O.H.A. auch im Organisatorischen ein, denn nahezu einmalig sind Verträge zwischen kleinen und großen Labels. Doch vom Potential der Gruppe lässt sich auch WEA überzeugen, welche nichts dagegen einzuwenden haben, mit "Unique" zusammenzuarbeiten. So erscheint das Album "No Slack" in Koproduktion .
Die mühsame und umständliche Reise zu einem produktiven Arbeitsklima lohnt sich für die N.O.H.A.s. Auf ausgiebigen Tourneen und mit dem 2003er Album "Next Plateau" setzen sie ihren immer erfolgreicher werdenden Weg fort. Dieser führt sie über die Single "Balkan Hot Step" auch zum Schuhfabrikanten NIKE, der den Song für seine TV-Kampagne "NIKE SHOX" Ende 2004 in Europa und Nordamerika lizenziert.
Mitte der Dekade folgt eine Zeit der Neuorientierung und die durch einige Umbesetzungen mittlerweile zum Köln/Prag/Gijon/New York/Essen-Projekt mutierte Band knüpft erst 2007 an "Next Plateau" an. Das Album "Dive In Your Life" verabreicht eine gewaltige Dosis zeitgemäßen Drum'n'Bass, dessen Liebäugelei mit Pop, Jazz und klassischem Songwriting für gelungene Clubmucke sorgt.
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