In Washington und New York fanden am Wochenende riesige Konzerte mit einem fetten Staraufgebot statt und brachten ordentliche Summen in die Spenden-Kassen.
New York/Washington (ps) - Am Samstag huldigten im New Yorker Madison Square Garden neben dem Organisator des Abends, Paul McCartney, unter anderen Mick Jagger, David Bowie, The Who oder Jay-Z den New Yorker Rettungskräften, die im Mittelpunkt der ganzen Veranstaltung standen. In den Pausen zwischen den einzelnen Auftritten wurden Vertreter der New Yorker Feuerwehr auf die Bühne gebeten, die dort kurz von ihren Erlebnissen am 11. September berichteten und dafür vom "Stars and Stripes"-Fähnchen schwenkenden Publikum ordentlich abgefeiert wurden. Unter den Zuschauern befanden sich auch einige Angehörige von Opfern der Anschläge, die ganz auf amerikanische Art T-Shirts (!) mit dem Konterfei des Verstorbenen trugen und mit dessen Tod in die Kamera protzten. Verrückte Welt.
Musikalisch konnte Paul McCartney die Show für sich entscheiden. Seinen am 11.September geschriebenen Song "Freedom" setzte er medienwirksam um und performte ihn während des Konzertes gleich zwei Mal: ein Mal solo und ein zweites Mal mit allen anderen Stars zum Abschluss des Konzertes. Trotz aller Trauer hatte die Devise "Jubel, Trubel, Heiterkeit" im Madison Square Garden doch klar die Überhand. Die New Yorker Feuerwehrmänner hatten durch ihre unfreiwillig komischen Tanzbeiträge (Schnauzbärte beim Arschwackeln) in den ersten Reihen die Lacher auf ihrer Seite. Der Komiker Billy Crystal, der durch den Abend führte, machte sogar Witze über Milzbrand und die Mitglieder der Comedy-Show "Saturday Night Live" zogen George W. Bush und Osama Bin Laden durch den Kakao.
Ein Tag später war das Washingtoner RFK-Stadion Schauplatz eines von Michael Jackson organisierten Benefiz-Konzertes unter dem Namen "United We Stand". Hier konnten die Backstreet Boys das Rennen um die Patriotismus-Krone für sich entscheiden, in dem sie ihre Version der amerikanischen Nationalhymne darboten. Ein Lied widmeten die Boys einem Mitglied ihrer Live-Crew, das in einem der entführten Flugzeuge saß. Außerdem zollten neben anderen Stars Aerosmith, N'Sync, Mariah Carey und Destiny's Child mit ihren Auftritten den Opfern der Anschläge ihren Tribut. Vor 46 000 Zuschauern sang Michael Jackson nur seinen Song "Man In The Mirror" alleine, bei seinem "We Are The World"- Nachfolger "What More Can I Give" wurde er von dem anwesenden Star-Ensemble unterstützt, das vorher den Text nicht gelernt hatte und so die gemeinsame Aktion gehörig in den Sand setzte. Aber der gute Wille war da ...
Durch die beiden Konzerte sollen gemeinsam über 20 Millionen Dollar an Kartenverkäufe und Spenden zusammen gekommen sein. Das Geld wird vor allem Bedürftigen zu Gute kommen, in erster Linie den 15.000 Kindern, die bei den Anschlägen mindestens einen Elternteil verloren haben.
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