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Sparks - "Indiscreet"

Nach den beachtlichen Charterfolgen von "Kimono My House" und "Propaganda" sind Sparks im Flow. Anstatt die Kuh zu melken, verabschieden sie auf "Indiscreet" ihren von Glam durchsetzten Rock, obwohl sie T.Rex-Produzent Tony Visconti engagieren. Der verhalf gerade Bowie mit "Diamond Dogs" zu einer soundtechnischen Kehrtwende, die auch bei den Mael-Brüdern gut gelingt.

Kommerziell fällt "Indiscreet" dennoch durch. Zu extravagant klang wohl das Ergebnis, dazu gleicht kaum ein Song dem anderen und es fehlt die Killersingle, die den Menschen dieses streckenweise nach Luft schnappende Album schmackhaft macht. So verwundert es nicht, dass die Platte über die Jahre zu einem Fan-Favoriten heranwächst. Highlights setzen das mit Marching-Band und Cheerleader-Grölen voranschreitende und von Visconti exzellent in Szene gesetzte "Get In The Swing", der Barkeller-Jazz "Looks, Looks, Looks" und die Tuba-Etüde "Pineapple", Russells Loblied auf das verpönte Bromeliengewächs Ananas.

Rons Songwriting schubst Alltagssituationen weiterhin in surreale Abgründe und kreiert Songtitel, die man Mitte der 70er Jahre im populären Rock nirgendwo findet. Womit wir beim Song "Tits" wären, eine Betrachtung des weiblichen Körperteils aus der Sicht besoffener Ehemänner am Tresen. "It Ain't 1918" wiederum ist eine Parodie auf die Schellack-Veröffentlichung eines Musikers namens Stanley Steamer aus dem Jahr 1918 mit dem Titel "It Ain't 1975".

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