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Lee Hazlewood - "Trouble Is A Lonesome Town"

So nah man mit den Augen auch an dieses Cover herangeht, der Mann auf den Bahngleisen trägt keinen Schnauzer. Kann es sich also überhaupt um Lee Hazlewood handeln? Um diesen seltsamen Vogel, der später für Nancy Sinatra den Welthit "These Boots Are Made For Walkin'" geschrieben hat? Wir können das hiermit bestätigen, auch wenn dieses Album aus der Reihe seiner vergessenen Soloalben sicher den vordersten Platz einnimmt.

"Trouble Is A Lonesome Town" ähnelt dem drei Jahre älteren Johnny Cash-Album "Ride This Train". Beides sind sogenannte Konzeptalben, denen eine Story zugrunde liegt, die nicht ausschließlich in Songform erzählt wird. Daher beginnt fast jeder Song mit einer eingesprochenen Vorgeschichte, "narrated and sung in a manner which will give you a unique half hour of enjoyment" hieß es damals auf der LP-Rückseite.

Dieses seinerzeit revolutionäre Vorhaben (bis "Sgt. Pepper's" dauerte es noch vier Jahre) fand bei den Plattenbossen der frühen 60er Jahre wenig Gnade. Cash ließ man solche Sperenzchen aufgrund seiner Palette an finanziell einträglichen Country-Hits durchgehen, dem 34-jährigen Hazlewood wiederum half sein erworbenes Renommee als Radio-DJ, Produzent und Ghostwriter für diverse Künstler. Die Geschichte einer fiktiven Stadt namens Trouble sah 1963 nur das Tageslicht, weil dem mit Hazlewood befreundeten Labelmanager von Mercury Records der Ansatz gefiel.

Preisen wir ihn, denn niemand weiß, ob wir den Songwriter Hazlewood sonst in der bekannten Form erlebt hätten. Er startete danach eine oft im Verborgenen gebliebene Karriere, die nicht nur Jarvis Cocker, Calexico oder Sonic Youth begeisterte.

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