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Soundgarden - "Superunknown"

Bei seiner Veröffentlichung am 8. März 1994 war "Superunknown" nicht nur ein mit Spannung erwartetes Album einer von der Kritik gefeierten Rockband. Der Multiplatin-Erfolg und seine Grammy-Gewinne wirkten geradezu vorherbestimmt. Hiermit fuhren Cornell und Co. die Ernte ein, die längst überfällig schien. Obwohl Soundgarden als eine der ersten Bands aus der Seattle-Szene der späten 80er Jahre bei einem Major-Label unterschrieben, sahen sie zunächst nur die Rücklichter der Kollegen von Nirvana und Pearl Jam. Die metallischen Wurzeln von Soundgarden waren noch zu sperrig, um den gleichen Crossover-Erfolg zu feiern wie die erwähnten Bands. "Badmotorfinger".

Normalerweise ist es ein schlechtes Zeichen, wenn der wilde Frontmann seine Haare abschneidet und anfängt, Hemden zu tragen. Aber Cornell, der mit "Superunknown" reinkarnierte, stand sinnbildlich für die Mission des Albums: maximale Wirkung mit minimaler Theatralik. Mit seiner beeindruckenden Balance aus Hooks und Heaviness klingt das Album auch heute noch, wie eine Hardrock-Platte klingen sollte. Für Soundgarden war der Vorstoß in Richtung poppiger Anleihen eher das Ergebnis schrittweiser Entwicklung als ein spektakulärer Quantensprung. Stellvertretend hierfür steht die Powerballade "Black Hole Sun". Das verstörende Video dazu bricht allerdings mit den eher lieblichen Klängen des Songs.

"Superunknown" kam übrigens am selben Tag in die Läden wie "The Downward Spiral" von Nine Inch Nails. Da muss 1994 wohl etwas in der Luft gelegen haben.

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Zum Glück war nicht alles Eurodance: Grunge feierte die letzte große Party, Punk ein Revival, und über allem dämmerte die G-Funk-Ära herauf.

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