Platz 31: Yard Act - "Where's My Utopia?"
Unaufgeregt klingen Yard Act mal wieder. Nur ein bisschen anders. Das Indie-Tanzbein bemühten die Engländer schon beim Debüt "The Overload". Aber ein im Groove noch Dance-orientierteres, gar mit Scratches versehenes und teils an funky Alt-Hip Hop adressiertes Album? "Where's My Utopia?" ist vielleicht nicht der Zweitling, den man von Yard Act, 2022 in der Postpunk/Indierock-Schublade abgelegt, erwartet hätte. Tritt man aber einen Schritt zurück, bleibt vom vermeintlichen Stilbruch weniger übrig, als zunächst noch diagnostiziert.
Gitarren und Bass bleiben dem ersten Album verpflichtet, man könnte von Dancerock sprechen. Auch Sänger James Smith bewahrt sich seine lakonische Attitüde, nach wie vor strahlt er nicht gerade überschwängliches Engagement im Vortrag aus. Yard Act haben angesichts der Herausforderung, ein starkes, zweites Album nachlegen zu müssen, ganz offensichtlich Spaß daran, ihre Grenzen flexibel zu verschieben. Sollte die Band tatsächlich einen gewissen Druck verspürt haben, hört man es dem Ergebnis jedenfalls nicht an: "Where's My Utopia?" treibt den Bandsound voran und strotzt dabei nur so vor Selbstbewusstsein.
[von Eberhard Dobler]
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