Platz 4: Freddie Gibbs & The Alchemist - "Alfredo 2"
Ist es wirklich schon wieder fünf Jahre her, dass sich Freddie Gibbs das erste Mal mit Alchemist für ein komplettes Kollabo-Album zusammengetan hat? Tatsache, Ende Mai 2020. Gefühlt immer noch ein total frisches Album, aber ich will hier ja nicht über den Vorgänger, sondern den Nachfolger reden.
Verglichen mit lang angekündigten Alben wie der Nas-DJ Premier-Kollaboration, die gefühlt ja seit 20 Jahren angekündigt ist (checks notes: 2006?!) kam "Alfredo 2" fast aus dem Nichts. Es reichten ein paar Wochen Gerüchteküche, und dann wurde auch schon brandheiß, gut duftend und wohlschmeckend serviert. Buttrig-sahnig hat Uncle Alc wieder absolut cremige Beats auf des Gibbsens Leib geschneidert. Der würzt nach Herzenslust mit feurig-pfeffrigen Wortspielen, smooth-souliger Stimme und dem vielleicht besten Flow im Game nach.
Zu viele Köche verderben ja bekanntlich den Brei, beziehungsweise die Sauce, dementsprechend bleiben die Feature-Gäse mit J.I.D, Larry June und Anderson .Paak rar gesät. Gerade Letzterer feuert aber mit der Hook von "Ensalada" das Prunkstück der Platte heraus. Um im Bild zu bleiben: Er schmeckt die LP mit dem Song perfekt ab, der als Nachgeschmacks-Ohrwurm noch sehr lange im Kopf verweilt. Es dürften ruhig öfter Rap-Tracks im 6/8-Takt produziert werden.
Am Ende hat man ein vorzügliches Gericht bekommen, das den Leckereien beim ersten Alfredo-Restaurantbesuch in nichts nachsteht. Einzig der kleine Diss gegen Curren$y, den ehemaligen Kollabo-Partner vom "Fetti"-Album mit Gibbs und Alc, hinterlässt einen leichten bitteren Beigeschmack. Wieso, Freddie, wieso?
von Merlin Engelien
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