Platz 29: Blood Orange - "Essex Honey"
"Die intelligenteste und schönste Musik überhaupt", so konnte man Mitte September in der Titelgeschichte des Zeit-Magazins erfahren, stamme von Dev Hynes aka Blood Orange, da seien sich ausnahmsweise alle einig. Auch wir wollen an dieser Stelle nicht den Miesepeter geben und stimmen ganz ausdrücklich mit ein in die blutorangefarbenen Lobeshymnen.
Zunächst die Fakten: "Essex Honey", Blood Oranges erstes Album nach sechsjähriger Schaffenspause, ist ein astreines England-Album. Es handelt von der mystifizierten "Countryside" und, nach dem Tod seiner Mutter, ganz explizit von Trauer, Melancholie und Nostalgie.
Musikalisch ist es wohl das Werk, das Hynes' klassische Instrumentenausbildung am prägnantesten in Szene setzt. Wohin man hört: orchestrale Streicher, hier ein laszives Saxofon, flirrende Hi-Hats, gezupfte Saiten, dort Vinyl-Knistern, Gesprächsfetzen, zusammengebunden in wundervollen, immer überraschenden Arrangements. Dazu illustre Gäste (The Durutti Column! Caroline Polachek! Turnstiles Brandon Yates!), die das Album auf äußerst subtile Weise bereichern.
"Essex Honey" klingt trotz der inhaltlichen Schwere federleicht, sanft und hoffnungsvoll und enthält mit "Vivid Light" einen der bis dato schönsten [sic!] Blood Orange-Songs. Könnte ganz intelligent sein, sich das anzuhören.
von Thomas Haas
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