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Platz 47: Clipping. - "Dead Channel Sky"

Neben einer Vorliebe für Horror, dem sie sich auf den letzten beiden Alben widmeten, haben Clipping. auch eine Faszination für Science-Fiction-Themen. So entführen die US-Amerikaner auf "Dead Channel Sky" in eine dystopische, von William Gibson beeinflusste Cyberpunk-Zukunft.

Dabei ließ sich das experimentelle Trio von der Clubkultur der neunziger Jahre inspirieren und legte sein bislang tanzbarstes Album vor. Leicht zugängliche Kost bleibt die Scheibe dennoch nicht. In "Change The Channel" oder "Dodger" beschwört Daveed Diggs mit seinen pfeilschnellen Raps zu hektischem Drum'n'Bass Gefühle von Panik und Paranoia herauf. Das an allen Ecken und Enden knarzende und fiepende "Run It" lädt mit dunklen technoiden Beats zu einer wilden Verfolgungsjagd.

In Tracks wie dem zurückgelehnteren "Keep Pushing" oder dem housigen "Mirrorshades Pt. 2" mit Cartel Madras kommt aber auch das unwiderstehliche Charisma Diggs' zum Tragen, der sich neben der Musik auch erfolgreich der Schauspielerei widmet. Zudem erweisen sich die beiden Nummern als erstaunlich melodisch. Das schwindelerregende Finale "Ask What Happened2" stellt einen Weckruf zu mehr Mut und Widerstand in düsteren Zeiten dar.

"Dead Channel Sky Plus" erweiterte das Hauptalbum um Bonus-Tracks, die die "Blade Runner"-artige Atmosphäre noch weiter aufwerten. Das Trio liefert wieder einmal auf sehr hohem Niveau. Wirkliche Schwächen sucht man vergeblich.

von Toni Hennig

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