In einem offenen Brief an Schröder wirft Bono von U2 dem Kanzler vor, er blockiere Geld für den Kampf gegen Aids. Unterdessen sammelt Santana mal schnell selbst zwei Millionen.

Konstanz (eng) - Der U2-Frontmann wirft Bundeskanzler Schröder in einem offenen Brief vor, europäische Geldmittel für einen globalen Aids-Fond zu blockieren. In dem in der "Frankfurter Rundschau" veröffentlichten Schriftstück heißt es, Bono habe schon mit Tony Blair und Jaques Chirac gesprochen und "beide haben die EU und die Kommission aufgefordert, der Bewilligung dieser entscheidenden Geldmittel zuzustimmen (...) Aber eine kleine Gruppe von Ländern, darunter auch Deutschland, blockiert dieses Übereinkommen", fügte Bono hinzu. Er appellierte an den Kanzler, die europäische Union solle den Fond mit einer Milliarde US-Dollar unterstützen, um gemeinsam auf die Gesamt-Summe von drei Milliarden zu kommen.

Weiterhin machte er die Bundesregierung auf die prekäre Lage in Afrika aufmerksam. "Wir sind Zeugen eines Genozids. Unsere Unbeweglichkeit macht uns zu Mittätern", äußerte er sich drastisch über die Lebensumstände in den ärmsten Ländern der Welt. In dem Appell an den Kanzler schrieb Bono, dass Schröders Führungskraft nun eine "lebenswichtige Rolle" zukomme. Durch das HI-Virus "geht ein ganzer Kontinent in Flammen auf", und von Schröder hänge es nun ab, "ob wir anfangen, dieses Feuer zu löschen oder nicht", so Bono in seinem Brief.

Der Kanzler hat zu dem Brief noch keine Stellung genommen, doch die Entwicklungsministerien Wieczorek-Zeul meldete sich zu Wort. Sie ist nach eigenem Bekunden mit Bono einer Meinung, doch fügte sie in einem Gespräch mit der FAZ hinzu, dass der Sänger über die neusten Pläne einer finanziellen Unterstützung nichts gewusst habe. Die Bundesrepublik stelle neben der Finanzierung des Fonds jedes Jahr weitere 300 Millionen Euro für die Aids-Bekämpfung bereit. Außerdem werde die EU-Kommission bei der heutigen internationalen Geberkonferenz in Paris zusätzlich 388 Millionen zusichern.

Neben Bono engagiert sich auch ein weiterer Musik-Star für die Aids-Problematik in Afrika. Rockgitarrist Carlos Santana spielte während seiner "Shaman"-Tour durch Amerika mehr als zwei Millionen Dollar ein, um damit eine Organisation zu unterstützen, die sich für den Kampf gegen die Immunschwächekrankheit in Afrika einsetzt.

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