Ihre erste Single "Adriano (Letzte Warnung)" war überaus erfolgreich, ihre Webseite ist bestens besucht - nun erscheint mit "Lightkultur" das erste Album der Brothers Keepers. LAUT verlost drei Exemplare.
Konstanz (joga) - Es begann als kleine "Feature"-Idee im Herbst 2000: für Adé, den Rapper von Bantu war die Zeit lange überreif - afrodeutsche Musiker sollten endlich in der breiten Öffentlichkeit eine deutliche Position beziehen und Stellung nehmen zu der Situation, in der sie sich befinden: Deutschsein mit dunkler Hautfarbe; ein deutscher Pass, aber kein deutsches Aussehen.
Mittlerweile gibt es auch schon das weibliche Pendant: das sind acht afrodeutsche Mädels alias Sisters Keepers, auch sie setzen sich mit dem Thema Rassismus auseinander. Am Wochenende traten Brothers & Sisters auf dem Beats 4 Life-Festival anlässlich des Welt-Aids-Tages auf, heute veröffentlichen die Sisters Keepers Kaye und Tesee (Bantu Camp), Mamadee, Nadja (No Angels), Ayo, Par Bernetti, Lis Cash und Meli (Skillz en Masse) ihre erste Single "Liebe & Verstand". Der Song ist auch auf dem ebenfalls heute erscheinenden Album "Lightkultur" am Start.
Leider ruft der Erfolg bereits die ersten Neider auf den Plan. M.O.R. enttabuisieren mit Zeilen wie "Affen wie Afrob, ab in den Zoo" rassistische Metaphern. Den VIVA-"Mixery Raw Deluxe Battle" in Stuttgart gewann ein MC, der an diesem Abend unter anderem folgende Raps von sich gab: "Ich seh' schon an deinen Schlitzaugen, dass du scheiße bist und deine Raps nichts taugen, das ist mein Land", andere Textzeilen beispielsweise von MC Pain aus Kiel und anderen sind zu ätzend, um hier zitiert zu werden.
Vielleicht sind das nur einige erfolglose Deutschrapkids, die die Chance suchen, aus der sicheren Deckung heraus den Erfolg der Brothers Keepers mit rassistischen Battlelyrics zu attackieren. Vielleicht deutet sich da aber auch die Spaltung der deutschen Rap-Szene an. Um so wichtiger wäre es dann, Stellung zu beziehen und sich zu entscheiden: für dumpfe 'Leitkultur' oder bunte "Lightkultur".
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