Bruce Dickinsons Film über Düsterheimer Aleister Crowley stößt nicht überall auf Gegenliebe: In Amerika bekam er aufgrund einer Fäkalszene Zensurprobleme.
London (vog) - Oberweirdo Aleister Crowley, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Bergsteiger, Schriftsteller, Okkultist und Perversling von sich reden machte, kommt nun zu Filmehren. Iron Maiden-Sänger Bruce Dickinson zeichnet für das Skript verantwortlich.
Umsetzung glich einem Marathon
In einem Interview mit Rockhard ließ der Sänger durchblicken, dass die Gestaltung und Umsetzung des Films einem Marathon glich. Insgesamt dreimal wechselten seit 1995 die Rechte, bevor überhaupt eine Szene gedreht wurde. In der Zwischenzeit kanalisierte der Iron Maiden-Fronter zahlreiche Ideen – wie den ursprünglichen Filmnahmen "The Chemical Wedding" – für seine Soloprojekte. Mit dem Regisseur Julian Doyle, den er bereits seit 1988 kennt, verbindet ihn ein flammendes Interesse an der Biografie des britischen Okkultisten Aleister Crowley. Dickinson schrieb ein Skript und überarbeitete es mit Hilfe der Redigierungen Doyles. Crowleys schlüpfriger Biografie ist es zudem zu verdanken, dass allerlei Körperflüssigkeiten eine wichtige Nebenrolle einnehmen.
Es wird ständig gepisst
Im Film werde ständig gepisst, die Idee stamme allerdings "einzig und allein von Julian", versucht der Berufs-Pilot abzuwiegeln. Zensurprobleme gab es vor allem in den USA, und dies hatte einen besonderen Hinter(n)grund: "In den USA, regte man sich ziemlich über die Szene mit dem großen Scheißhaufen auf dem Tisch auf", zitiert Rockhard den Sänger, der dies jedoch aufgrund der Authentizität und historischen Bewandtnis unbedingt zeigen wollte. Die Aufregung der Amis sei wohl am Ende darauf zurückzuführen, "dass [sie] kein natürliches Verhältnis zu ihren Ausscheidungen" haben.
Der Film verlagert Crowleys Wirken in die Jetztzeit. Das historische Umfeld hätte man schon aus Budgetgründen nicht rekonstruieren können. Mit diesem Kniff konnte die Crew das Skript überhaupt erst realisieren. Das Herzblut zeigt sich nicht zuletzt am Engagement des Hauptdarstellers Simon Callow ("Amadeus"), der sich von der Rolle dermaßen begeistert zeigte, dass er sogar teilweise auf sein ihm zustehendes Gehalt verzichtete.
15 Kommentare
@laut.de (« Im Film werde ständig gepisst, die Idee stamme allerdings "einzig und allein von Julian", versucht der Berufs-Pilot abzuwiegeln. Zensurprobleme gab es vor allem in den USA, und dies hatte einen besonderen Hinter(n)grund: "In den USA, regte man sich ziemlich über die Szene mit dem großen Scheißhaufen auf dem Tisch auf", zitiert das Rockhard den Sänger, der dies jedoch aufgrund der Authentizität und historischen Bewandtnis unbedingt zeigen wollte. »):
In den USA regt man sich aber auch über jede Scheisse auf
@Cyclonos (« In den USA regt man sich aber auch über jede Scheisse auf »):
Der war gut
@Häretiker (« In der heutigen Zeit würde Thelema niemals in dieser Form funktionieren. »):
Wenn man das philosophische Grundkonzept dahinter nicht versteht, funktioniert es in keiner Zeit. Generell halte ich es aber für eines der besseren ethischen Konzepte.
Crowley in heutige Zeit => ganz schlechte Idee, seh ich genauso
@blusi (« @imho (« "Der Film verlagert Crowleys Wirken in die Jetztzeit." <--- ich glaube nicht, das mir diese Idee gefällt. »):
Definitiv ne schlechte Idee. Der Trailer lässt auch nicht gerade auf ein Meisterwerk hoffen - das ganze kommt ziemlich billig, trashig rüber. Und mit trashig ist nicht spassig-trashig gemeint.
Die Art Film, die nachts auf RTL2, VOX oder Das Vierte läuft... »):
Kam mir ähnlich vor...die erste Hälfte des Trailers wirkt wie ne Komödie.
@laut.de (« Die Aufregung der Amis sei wohl am Ende darauf zurückzuführen, "dass [sie] kein natürliches Verhältnis zu ihren Ausscheidungen" haben. »):
rofl