Die Indie-Firma TVT gewann jetzt einen langjährigen Rechtsstreit gegen Def Jam. Der Hip Hop-Gigant soll einen dreistelligen Millionen-Betrag berappen.
New York (stj) - 132 Millionen US-Dollar muss das mächtigste Hip Hop-Label der Welt dem kleinen New Yorker Indie TVT zahlen, berichtet Larry Neumeister von der Associated Press. Def Jam bzw. die Mutterfirma Universal hatten im Herbst 2001 die TVT-Veröffentlichung alter Ja Rule-Aufnahmen unrechtmäßig geblockt und TVT-Boss Steve Gottlieb damit in den finanziellen Ruin getrieben, entschied die Jury.
Die gewaltige Summe setzt sich zusammen aus 24 Millionen Dollar für den tatsächlich entstandenen Schaden und 108 Millionen Dollar für die sogenannte "Entschädigung mit Strafcharakter". Für Def Jam-Anwalt James M. Lacrossa geht zwar der Ersatz des tatsächlichen Schadens in Ordnung. Doch der Kläger hätte keinen Anspruch auf die restliche Summe. Die gehöre einfach nicht in diesen Fall, so Lacrossa. Def Jam-CEO Lyor Cohen denke nicht, dass das Urteil den Fakten oder dem Gesetz entspräche. Man werde wohl Berufung einlegen. Gewinner Gottlieb und sein Anwalt Peter Haviland freuten sich dagegen, dass "die Tyrannen endlich gefasst seien".
Ja Rules Intim-Feind 50 Cent steht der Gang vor den Kadi indes noch zweimal bevor. Konzertveranstalter Solomon Hatcher verklagte den neuen Superstar wegen kurzfristig abgesagter Konzerte auf fünf Millionen Dollar. Eher als Peanuts für den rappenden Millionenseller dürften dagegen die 32.000 Dollar für nicht bezahlte Arztkosten gelten, die von Dr. Paksima in Rechnung gestellt wurden, als er vor zwei Jahren 50 Cents Schusswunden behandelte.
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