Die Düsseldorfer antworten via Facebook auf die Wahlparty der CDU am vergangenen Sonntag.

Düsseldorf (ebi) - Generalsekretär Hermann Gröhe reckt freudetrunken die Daumen in die Luft, Fraktionschef Volker Kauder beweist Textsicherheit, die Kanzlerin schunkelt - Fremdschämen war am Abend der Bundestagswahl angesagt, als die CDU im Konrad-Adenauer-Haus ihren Sieg ausgerechnet zu einer Mitgrölnummer der Toten Hosen zelebrierte: "Tage Wie Diese".

Daraufhin teilten die Altpunks gestern in einem Facebook-Statement mit, was sie über die CDU/CSU denken: "Liebe Freunde, wir verfolgen aus dem Übungsraum amüsiert die derzeit laufende Kontroverse über die CDU-Version von "Tage Wie Diese". Uns persönlich kam die Darbietung eher wie ein Autounfall vor: Nicht schön, aber man schaut trotzdem hin ... Denn eins ist ja wohl klar: Das grausam vorgetragene Lied war immer noch mit Abstand die beste Leistung, die die CDU in letzter Zeit hervorgebracht hat."

Selber schuld

Bereits Ende August hatten sich die Düsseldorfer über die Verwendung ihres Songs im Wahlkampf sowohl von CDU wie SPD beschwert und verlauten lassen, man könne aufgrund der Rechtslage leider nichts gegen den Missbrauch unternehmen. Fans der Band hatten über die Social Media-Kanäle ebenfalls empört reagiert.

Andere weisen der Band derweil selbst Schuld am "Unfall" zu: "Wenn man schunkelfähige Konsens-Schlager-Mucke wie "Tage Wie Diese" daherkomponiert, dann darf man sich nicht wundern, wenn die Hermann Gröhes dieser Welt anfangen, dazu zu tanzen.", merkte etwa das Branchenblatt Meedia bissig an.

Fotos

Die Toten Hosen

Die Toten Hosen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Toten Hosen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Toten Hosen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Toten Hosen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Toten Hosen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Toten Hosen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Toten Hosen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Toten Hosen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Toten Hosen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Toten Hosen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Toten Hosen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Toten Hosen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Toten Hosen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Toten Hosen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Toten Hosen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Toten Hosen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Toten Hosen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Toten Hosen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Toten Hosen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Toten Hosen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Toten Hosen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof)

Weiterlesen

laut.de-Porträt Die Toten Hosen

Anfang der 80er trafen sich, der Legende nach, fünf junge Männer irgendwo in Düsseldorf, gründeten eine Band, gaben Konzerte, brachten Platten raus …

16 Kommentare mit 12 Antworten

  • Vor 11 Jahren

    Wenn man sich auf das dünne Eis des Schlagerpunks begibt, darf man sich nicht beschweren. Nee, Campino, die ganze Kohle mitnehmen wollen und sich dann die Fans aussuchen ist nicht.

    • Vor 11 Jahren

      Sie dürfen sich natürlich beschweren, wenn das Lied auf einer politischen Veranstaltung gespielt wird, sonst könnte man genauso argumentieren, dass man sich nicht beschweren darf, wenn Nazis das Lied auf einer Demo oder bei der fröhlichen Asylantenjagd spielen/gröhlen, weil man sich auf das "dünne Eis" deutschsprachiger Musik begeben hat.

    • Vor 11 Jahren

      ja. man liest untentwegt von asylantenjagden. insbersondere solche, bei denen "tage wie dieser" gesungen wurde. aber vllt haben wir glück und Gigi liest das hier und wir können uns auf eine Zillertalerfassung dieses liedes freuen :koks:

    • Vor 11 Jahren

      In der SPEX war jetzt ein Interview mit den Goldenen Zitronen, wo sie erzählen, daß irgendwelche Antifa-Teenager, die die frühen 90er mit ihren brennenden Asylantenheimen noch nicht miterlebt haben, auf den Konzerten zu "Das bißchen Totschlag" abgehen wie Schmidts Katze, und daß der Band das selbst ein bißchen peinlich ist. Was ich damit sagen will: der Topos "Asylantenjagd" gehört mittlerweile zur linken Folklore/Selbstvergewisserung, auch wenn da seit ca. 20 Jahren nichts dergleichen mehr passiert ist.

    • Vor 11 Jahren

      :koks: ja. es gab immer mal wieder medial aufgebauschte märchen. ne zeitlang war en vogue, dass ischen mit eingeritzen swastikas auf getaucht sind aber meist hat sich dann raus gestellt, dass die sich das selber eingeritzt haben. 2007 oder 2008 gabs nen vorfall bei dem inder auf nem stadtfest in mügeln bedrängt wurden. und nachher stellte sich raus, dass die zuerst stress gemacht hatten und frauen betattscht haben. aber natürlich erst nachdem die "Mob hetzt arme asylanten" sau durchs dorf getrieben wurde :koks:

    • Vor 11 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 11 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 11 Jahren

      Übertreibung ist ein beliebtes Stilmittel, junge Freunde ;)

    • Vor 11 Jahren

      @Menschenfeind: Bullshit. Erst vor drei Wochen wollten wütende Mobs gleichzeitig in Berlin als auch in Duisburg Asylantenheime anzünden. Ganze Stadtviertel wurden mit Hassparolen beschmiert, die Flüchtlinge wurden besetzt und am Rausgehen behindert. Rostock-Lichtenhagen kann jederzeit wieder passieren, und gäbe es keine linken Demonstranten und engagierte Bürger, wäre es schon längst geschehen. Die Peinlichkeit, Dich über die NSU aufzuklären, erspare ich Dir auch einmal.

    • Vor 11 Jahren

      Gottseidank haben wir noch linke Demonstranten. *eifrig nick*

    • Vor 11 Jahren

      Wenn sie nicht gerade damit beschäftigt sind Bonzenkarren anzuzünden oder kapitalistische Einkaufsläden zu verwüsten, dann hindern sie die Rechten daran, Unruhe zu stiften.

    • Vor 11 Jahren

      dieser ragism immer wieder fürn lacher gut :koks: :D wie kommt es eigentlich, dass ich als treuer leser sowohl von "fightfascism" als auch von dem Oireszene.blogsport (sowohl als auch linksunten) davon nichts aber auch wirklich nichts mitbekommen habe :suspect: und dort wird normaler weise sofort die sau durchs dorf getrieben wenn ein "rechter" auch nur mal laut rülpst. die heldentaten der tapferen und mutigen (antifa) kann übrigens in meinem Kommentar zu Death in June nachlesen. und diese NSU geschichte... da bringen sich Kana... ich meine natürlich muslimischstämmige, wertvolle Mitbürger gegenseitig um und aus publicitygründen wird das einer Gruppe von Geistigbehinderten angehängt. großartig BRD, wirklich großartig :damn: wer ernsthaft glaubt, dass die teilzeitmongoloide Zschäpe und ihre Spießgesellen zu diesen taten geistig in der Lage waren, hat echt den knall nicht gehört. Nichtsdestotrotz würde ich mich gerne mit ihr paaren. also mit zschäpe jetzt. nicht mit ragism. naja, vllt doch auch ein bisschen mit ragism :koks:

    • Vor 11 Jahren

      @Sancho: Interessanterweise werden nur die wenigsten Autos aus politischen Gründen angezündet. In 90% aller Fälle handelt es sich um persönliche Rache. Und woher hast Du die Info, daß Geschäfte verwüstet werden? Ich wohne städtisch, und habe in der größeren Umgebung noch nie etwas davon gehört, obwohl Beamte in der Regel auch das leiseste Husten dafür nutzen, gegen politisch aktive Menschen zu hetzen.

      @Torque: Ich weiß, Du bist ein Troll, der absolut nichts davon ernst meinen kann, was er schreibt. Für alle anderen: Ich hab rein gar nichts mit einer Antifa zu schaffen, meine Mittel sind friedlich - so wie die Mittel praktisch aller wahrhaft linken Menschen. Und selbstverständlich ist es Nonsens, daß die NSU-Opfer von "Kanacken" oder "Muslimen" ermordet wurden. Das war eindeutig die NSU unter Mitwirkung Hilfe des Verfassungsschutzes, der ohne große personelle Umbesetzungen aus dem Heimatschutz der Nazis hervorgegangen ist. Auch der letzte Hinterhofdepp sollte dies mittlerweile mitbekommen haben.

  • Vor 11 Jahren

    Peinlich für die CDU und peinlich für die Schlagerbarden.

  • Vor 11 Jahren

    Ich glaube, ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so etwas Schlimmes gesehen wie Hermann Gröhe beim Tanzen.

  • Vor 11 Jahren

    Dieser Kommentar wurde vor 9 Jahren durch den Autor entfernt.

  • Vor 11 Jahren

    Wie, da hat noch keiner drauf reagiert?
    Ich bin weder pubertär, noch Hipster, auch kein Punker, 'ne eigene Band hab' ich auch nicht - aber die Shift-Taste benutze ich gerne mal ...
    Ach ja - und zurück zum Thema: Den Ausdruck Schlagerpunk finde ich witzig und absolut passend. Und Campino ist für mich ein selbstgerechtes Arschloch, der sich wie ein Fähnchen im Wind dreht. Gut, früher fand' ich ihn cool - aber das war in der A-Jugend und da hab' ich noch viel Bier gesoffen ... vor zwanzig Jahren. Sei doch nicht so beleidigt, wenn man Dein Idol ein bisschen abwatscht.