Dem Fließband-Produzent ist nicht nachzuweisen, dass er fremde Songs absichtlich kopiert hat.
Stade (chb) - Das Verfahren wegen eines angeblichen Verstoßes gegen das Urhebergesetz durch Dieter Bohlen wurde gestern erwartungsgemäß eingestellt. Der Berliner Rechtsanwalt Markus Rocher hatte den Pop-Produzenten im Mai beschuldigt, das Lied "Für Dich", das er für Yvonne Catterfeld geschrieben hatte, vom Song "What If" des US-Sängers Babyface abgekupfert zu haben. Außerdem soll er Teile von Liedern für Alexander und Daniel Küblböck geklaut haben.
Einer dpa-Meldung zufolge begründet der Sprecher der Staatsanwaltschaft Stade die fallengelassene Anzeige damit, dass das vorsätzliche Benutzen von Teilen anderer Musikstücke schwer nachzuweisen sei. Rocher, der auch Mitglied des Rock- und Popmusikerverbandes ist, will sich mit dieser Entscheidung jedoch nicht zufrieden geben und kündigte eine Beschwerde gegen die Einstellung des Verfahrens an. "Das ist ein schwerer Schlag für den Schutz des Urhebers sowie für Musiker, die nunmehr noch schutzloser dem Abkupfern ihrer musikalischen Schöpfungen ausgeliefert sind", gibt der Rechtsanwalt zu bedenken. Dagegen ist der Stader Staatsanwalt Burkhard Vonnahme der Meinung, dass die Möglichkeiten, bei der Musikproduktion bestimmte Töne und Melodien zu verwenden, nicht unbegrenzt seien.
Dieter Bohlen kam erst vor Kurzem mit dem Gesetz in Konflikt: Er soll dem Finanzamt 20.000 Euro unterschlagen haben. Auch damals kam Bohlen ohne Verurteilung davon: Seine Steuerberaterin übernahm die Verantwortung.
Noch keine Kommentare