Branchenkenner warnen vor einer Übernahme des Kölner Senders durch MTV. Selbst eine Einstellung des Programms sei dann nicht ausgeschlossen, heißt es.
Köln (joga) - Die beiden US-Konzerne AOL Time Warner und Viacom kämpften angeblich derzeit um die Mehrheit an der am Neuen Markt notierten Viva Media AG. Nach einem Bericht des Spiegel bemühen sie sich um die Anteile der Großaktionäre EMI und Vivendi Universal, die jeweils 15 Prozent an Viva halten und wegen ihrer finanziellen Schwierigkeiten als verkaufswillig gelten.
"Wir befinden uns mitten in einer Übernahmeschlacht", zitiert der Spiegel Helge Sasse, einen Mitbegründer des Musikkanals. Aus dem ungewöhnlichen Anstieg der VIVA-Aktie - allein in den letzten sechs Wochen stieg ihr Kurs um 28,5 Prozent - schließen die VIVA-Manager, dass MTV-Eignerin Viacom bereits seit geraumer Zeit auf dem freien Markt kleinere Aktienpakete erwirbt.
"Aus dem deutschen Phänomen Viva ist ein Unternehmen geworden, über das nicht mehr hier zu Lande, sondern in New York entschieden wird", sagte der Vorstandsvorsitzende Dieter Gorny der Financial Times Deutschland. Sollte es Viacom tatsächlich gelingen, die Macht im Hause VIVA an sich zu reißen, wären negative Auswirkungen auf die ohnehin magere Programmvielfalt wohl nur eine Frage der Zeit.
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