Julian Assange zu Gast bei Rap News, Selfmades neues 'Fick'-Shirt, Sady K. rammt die Schlager-Stecknadel in die Rap-Landkarte: beim ersten Mal tuts noch weh.

München (max) - Jetzt hatte er grade eben erst die Zwei-Millionen-Klicks-Grenze durchbrochen, da kommen irgendwelche Hacker und setzen der Erfolgsgeschichte des Sebastian Meisinger ein jähes Ende. Doch er wäre nicht MoneyBoy, wenn ihn ein solcher Schicksalschlag allzu hart träfe: So nimmt er es a.) ausgesprochen lässig zur Kenntnis und eröffnet b.) einfach einen neuen YouTube-Account, wo "Dreh Den Swag Auf" nun wieder bei Null Klicks startet. Mal sehen, ob die Millionengrenze erneut niedergerissen wird.

Parallelen zu Eminem

Generell sind Hackergeschichten im Netz ja gerade omnipräsent. Der Auslöser ist "Cablegate" bzw. der Fall "Wikileaks" und seine Folgen. Man muss schon ein Eremit sein, um nicht zumindest in Grundzügen mitzubekommen, was da gerade abgeht - auf eine Zusammenfassung sei daher an dieser Stelle verzichtet, bzw. verlinkt. Nicht verzichtet sei allerdings auf den Beitrag von The Juice Media, die mit Teil 5 ihrer "Rap News" auf eben dieses Thema Bezug nehmen und als Featuregast Julian Assange himself begrüßen - Parallelen zum Frühwerk eines Eminem lassen sich dabei nur schwer abstreiten:

DefJam Rapstar: Für lau von laut

Die Medaille des Daseins als Hip Hop-Tippse kennt bekanntlich keine glanzlose Kehrseite: Nicht nur, dass man Tag für Tag kostenlos mit den herrlichsten Neu-Veröffentlichungen der talentiertesten Künstler überschüttet wird, die man anschließend für fünfstellige Summen und je nach Tagesverfassung in den Himmel loben oder zerreißen darf - nein! Neuerdings wird man als Schreibkraft obendrein mit Videospiel-Mustern hofiert. So geschehen mit Konamis neuestem Streich "DefJam Rapstar", mithilfe dessen ich in den meine Skills als Karaoke-MC auf den Brettern, die mein Wohnzimmer-Parkett bedeuten, testen konnte.

Das Ergebnis: Gut, dass mich meine Begeisterung für und Bewunderung von Rap und Rappern niemals die Grenzen des Fan-Seins überschreiten ließ. Def Jam Rapstar zeigt mir anhand einiger Klassiker, die es dort möglichst gekonnt nach- bzw. mitzurappen gilt, auf ebenso dramatische wie unterhaltsame Weise, dass ich besser mit dem geschriebenen Wort Vorlieb nehme.
Aber Laune macht das Ding alle Mal - und weil wir so nette Menschen sind, verlosen wir zwei Exemplare von "DefJam Rapstar" für die Playstation unter denjenigen von Euch, die die korrekte Antwort auf folgende, extrem knifflige Frage wissen:

Wer hat das Label DefJam Recordings gegründet?

Die Antwort schickt ihr mit dem Betreff "DefJam Rapstar", eurem Namen und Adresse an gewinnen@laut.de. Einsendeschluss ist der kommende Dienstag. Die beiden Gewinner werden dann in der kommenden Doubletime von Yo Mama Fromm bekannt gegeben. Viel Glück!

Neueste Erkenntnisse vom absteigenden Ast

Für lau ist seit kurzem auch das neue Prezident-Album auf dessen Website www.whiskeyrap.de erhältlich. Mal im Ernst: Im Vergleich mit den Arbeitsergebnissen vieler anderer, äußerst populärer Lieferanten aus dem Hip-Hop-Katalog könnte dieser Bursche hier besten Gewissens Geld für seine Platte nehmen. Tut er aber nicht und stellt mit "Neueste Erkenntnisse Vom Absteigenden Ast" ein durchwegs stabiles und stellenweise grandioses Stück Deutschrap ins Netz: Unbedingt holen, Prädikat "Wertvoll".

Obwohl der Wuppertaler und seine Feature-Gäste stilistisch überwiegend in abseitig-düsteren Gefilden wildern, wirds an keiner Stelle zu verkopft oder gar anstrengend - die großartige Produktion trägt ihren Teil dazu bei. Mir persönlich liefert Prezident mit seinen "Neuesten Erkenntnissen" das, was andere an J.A.W.s "Täter-Opfer-Ausgleich" so feiern. Für Freunde der Halli-Galli-Fraktion ist das Ding daher vielleicht weniger geeignet. Als Kostprobe sei hier der Track "Flaschenöffner" gespielt:

Ich liebe Dich

Freunde launigerer Unterhaltung gehen aber ebenfalls nicht leer aus. Der Atze Sady K. hat nämlich am vergangenen Mittwoch - man möge es im Hip Hop-Almanach bitte neonrot eintragen - unmissverständlich und endgültig die Schlager-Stecknadel in die Rap-Landkarte gerammt. Beim ersten Mal tats noch weh. Beim zweiten Mal nicht mehr so sehr. Aprés Ski galore - Bitteschön: Sady K. mit "Ich Liebe Dich":

Laas vs. Kollegah: Ende?

Vorerst beendet scheint der jüngste Beef der hiesigen Hip-Hop-Landschaft. Nachdem sich Kollegah letzte Woche für seine Antwort auf Laas' Ansage von seinem Imitator Headtrick vertreten ließ, reagierte Laas zunächst mit einer plakativen "Fick Dich, Felix"-Grafik auf seiner Website. Wäre es dabei geblieben, hätte - wie von Frau Fromm schon angemerkt - klar und souverän Kollegah das Match gewonnen. Kurz darauf erschien jedoch tatsächlich Laas' Antwort-Disstrack "Fick Dich, Felix" zusammen mit einem gleichsam beschrifteten T-Shirt, was wiederum einige der Beobachter auf Laas' Seite holte.

Nicht zuletzt auch Kollegahs Busenfeind Fler, der bei Laas via Twitter eines der limitieren Shirts anforderte. Doch ein zweites Mal reagierte man bei Selfmade Records erfreulich kreativ und stellte kurzerhand eine orthografisch minimal überarbeitete Version des Shirts zur Verfügung - passenderweise für die Ladies, siehe Artikelbild oben.

Schön und treffend zusammengefasst haben das Ganze übrigens auch die Kollegen von meinrap.de. Kollegah scheint die Sache nun wohl aber tatsächlich als beendet zu betrachten, denn statt einer neuerlichen Konter-Anstrengung stellt Selfmade lieber seine neue Zusammenarbeit mit Label-Kamerad Favorite und Hausproduzent Rizbo vor - "Discospeed":

Track der Woche

Die von mir verehrten Ratatat haben sich einst angeschickt, Rap-Songs soundtechnisch zu entkernen und die übrig gebliebenen Acapellas nach eigenem Gusto neu einzukleiden. Der Umkleidekabine entstiegen seinerzeit zwei Alben mit den unprätentiosen Namen "Ratatat Remixes: Volume 1" (2006) und "Volume 2" (2007), die ich jedem, der sie nicht kennt, ans Herz legen muss. Allein schon wegen so radikaler Neu-Interpretationen einer G-Unit und ihrem "Stunt 101":


Ich, Maximum Brandl und sie, Yo Mama Fromm, sammeln und kredenzen wöchentlich Diverses aus dem Kopfnicker-Universum. Anträge, Blumen oder Punchlines an dani@laut.de oder max@laut.de.

Fotos

Kollegah

Kollegah,  | © Selfmade (Fotograf: Laion) Kollegah,  | © Selfmade (Fotograf: Laion) Kollegah,  | © Selfmade (Fotograf: Laion) Kollegah,  | © Selfmade (Fotograf: Laion) Kollegah,  | © Selfmade (Fotograf: Laion)

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Doubletime Fick dich, Felix!

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laut.de-Porträt Kollegah

"Kollegah macht Musik für alle, die sich cool fühlen wollen." "Geld machen und ausgeben, großartige andere Interessen hab' ich eigentlich nicht." "Vorbilder …

laut.de-Porträt Prezident

"Zeit für'n Paradigmenwechsel, Whiskeyrap frisst Gesetze / von versifften Blechen mit verdreckten Fixbestecken / Hitzewellen kriechen rücksichtslos …

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