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Was gerade kocht, Part 2

3. Jersey Club

Wie klingt das? Dieser eine Sound permutiert gerade den Mainstream. Aufbauend auf langjähriger elektronischer Tradition, die man indirekt durch den Untergrund über Legenden wie DJ Rashad bis auf die 2 Live Crew zurückführen könnte, hat sich die Tristate-Gegend immerzu eine klare Dance-Tradition bewahrt. Baltimore Club, Jersey Club, Bootyhouse, Footwork, alles durchmischt sich, aber erst kürzlich haben Rapper angefangen, es so richtig in den Hip Hop zu schleppen. Das hat schnell Früchte getragen: Lil Uzi Vert hat auf dem Sound einen Riesenhit gelandet, Drake ein ganzes Album gemacht, sogar bei Loredana und im K-Pop kam der Sound inzwischen schon vor.

Die wichtigsten Akteure: Viel Kredit gebührt Bandmanrill, der im Lockdown über seine TikTok-Popularität viele Grundfesten für den neuen Sound gelegt und mit "Club Godfather" ein ziemlich starkes Tape abgeliefert hat. Außerdem hat er mit Sha EK einen Weg nach New York geebnet. Jetzt gerade ist wahrscheinlich 2 Rare der größte Fackelträger für den Sound.

Kommerzielles Potential: Es hat bereits Wurzeln geschlagen und Leute sind heiß, zu tanzen, damit ist schon mehr passiert, als der dünne Stamm an MCs in diesem Sound erwarten ließ. Trotzdem fragt sich, warum sich inzwischen nicht schon mehr Rapper ganz diesem Stil verschrieben haben.

4. Griselda

Wie klingt das? Darüber ist man inzwischen ja schon zumindest ein bisschen im Bilde, die letzten fünf Jahre hat das Label unter Westside Gunn einen sehr kohärenten BoomBap-Revivalism kuratiert, der sich mit der Inklusion einer sehr Fashion-lastigen Persona, hysterischen Trap-Adlibs und fantastischer Produktion schnell als eine erfrischende Wende etabliert hat. Ihre fast Gucci Mane-eske Arbeitsethik und das unaufhörliche Droppen neuer Musik hilft natürlich auch. Obwohl die richtigen Event-Alben gerade ausbleiben, weht doch immer wieder ein frischer Wind aus den Reihen der Buffalo-Crew.

Die wichtigsten Akteure: Westside Gunn ist wahrscheinlich der große Charakter-Kopf, neben ihm stehen die beiden deutlich lyrischeren Benny The Butcher und Conway The Machine. Aber auch der Unterbau stimmt: Artists wie Armani Ceasar, Estee Nack und vor allem die exzellenten Rome Streetz und Mach-Hommy sollte man nicht unterschätzen.

Kommerzielles Potential: Ebenso, mehr als man denkt. Nicht nur war Westside Gunn nun schon als Feature bei Kanye und Travis Scott vertreten, Benny The Butcher hat bereits die Billboard-Charts erreicht und die großen Hitter verkaufen trotz zunehmenden Spams weiterhin solide. Wir werden zwar so bald wohl keine Superbowl-Show vom Mach-Hommy zu sehen kriegen, aber als Marke und Bank für Sound haben sich Griselda etabliert und werden so schnell nicht wieder weggehen.

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