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JUNI: ALBEN / INTERNATIONAL

Yo Grandma Fromm: An Post Malone kam ich in diesem Jahr in erster Linie deswegen nicht vorbei, weil unser wunderbarer Praktikant Jakob Hertl, der im Sommer bei uns weilte, diesem Album vollkommen verfallen ist und seine Besessenheit auch gerne (mit-)teilte. Nach dem x-ten Begeisterungssturm, den der Kollege über mich und jede*n andere*n in Reich- und Hörweite hinwegbranden ließ, war ich dann doch irgendwie neugierig, und, joah: Finde auch, dass sich das gut hören lässt. Dass es mir stellenweise ein bisschen zu ... naja ... widerstandslos reinläuft, verzeiht die Juggalette in mir allein schon wegen des Covers. Dedicated to the butterfly. I like.

Freshman Mirco: Ich hab' das Album jetzt extra für diesen Rückblick noch einmal laufen lassen, um vielleicht doch noch in den Lobreigen mit einzusteigen, aber: Ne, glaube das wird nichts mehr, sorry. Posty hat in meinen Augen das Pop-Potenzial, das er auf "Beerbongs & Bentleys" andeutete, nie wieder auch nur ansatzweise erreichen können. Dabei würde ich mir bei wenigen mehr wünschen, dass mir ihre Musik gefallen würde. Der Typ ist ja mitunter das größte Sympathie-Bündel, das in der Industrie gerade so rumrennt, aber musikalisch könnte er mir leider mittlerweile kaum egaler sein. "I Like You" slappt allerdings, das muss man ihm lassen.

Mein Highlight aus dem Juni entpuppte sich erst in den letzten paar Monaten: Kaum ein Album ist dieses Jahr mit mehreren Durchläufen so enorm gewachsen wie Westside Boogies "More Black Superheroes". Mit zwei, drei Tracks bin ich zwar nach wie vor nicht warm geworden, aber die Highs gehören zu den besten Rap-Songs des Jahres, allen voran das absolut grandiose "Stuck".

Ach ja, Drake: Yannik, bitte übernimm du, bevor ich einschlafe.

Dieser Yannik™: Jakob, wir haben uns nie kennengelernt, deswegen nimm mir das nicht krumm, aber: Was hat dich denn bei diesem Post Malone-Album geritten? Ich mag den grundsätzlich auch, aber selbst im Vergleich zu seinen überlangen, sehr durchwachsenen Alben davor hab' ich "Twelve Carot Toothache" als einen massiven Rückschritt erlebt. Das war eins der dörrsten, ideen- und seelenlosesten Rapalben der letzten Jahre, und auch rein kommerziell war es ein so krasser Fehlschuss, dass es in sein davor quasi übermächtiges Mainstream-Momentum echt reingeschissen hat. Das muss ein Album für einen Artist mit mehreren Diamant-Singles erst einmal leisten.

Jetzt kommt mein heißester Take heute: "Honestly, Nevermind"? Ich finds rückblickend gar nicht so schlecht. Es hat Schwächen, ziemlich üble und offensichtliche, die mich davon abhalten, es "gut" oder auch nur "solide" zu nennen. Drakes Gesang ist grottig, die Produktion hat ihre lahmenden Momente. Aber es gibt diese Handvoll Songs auf dem Projekt, die sich überraschend gut eignen, um nachts durch die Gegend zu tuckern, die diesen 40-Nightride-Vibe mit elektronischer Beklommenheit verbinden. Ich hab' auf jeden Fall ein paar Songs hier öfter laufen gehabt, als ich es erst gedacht hätte. Ich wünschte, er würde das nochmal probieren, aber mit deutlich rigoroseren Qualitäts-Standards. Das könnte durchaus interessant sein.

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