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Long Live Mexico

Wenn ich schon dabei bin, kann ich euch ja auch gleich noch einen kleinen Rundown meiner liebsten Keed-Momente geben. Wie schon erwähnt, ist mein wahrscheinlich liebster Song von ihm "Ride The Wave", ein verstrahltes Post-YSL-Atlanta-Meisterwerk, das in meinem Herzen direkt neben den Lil Baby-Gunna-Songs wie "Sold Out Dates", "Life Goes On" und "Drip Too Hard" steht, gleich bei den großen Gitarrenbeats.

Einer der Hits stammt von seinem Durchbruch-Mixtape "Talk To Em Keed", ein romantischer Autocrooner, der eigentlich gar nicht so recht in seine Diskographie passt. Man merkt eben, dass dieses Tape eher damit experimentiert hat, wie man Keed in ein Mainstream-freundlicheres Framework packen könnte, inklusive Features mit 21 Savage und Trippie Redd. Die Antwort: am besten gar nicht. Entsprechend wirkt "Nameless" fast ein bisschen wie ein Lucky Punch, aber Keeds Stimme hat auf dieser Pop-Produktion erschreckend gut funktioniert.

Ziemlich herausragend (und schändlicherweise immer noch nicht auf Spotify) ist seine Kollabo mit dem ebenfalls unterschätzten Atlanta-Allrounder Money Man (überaus geiler Rappername auch). Das ist Keed in seiner minimalsten Form, aber die Produktion hat in ihrer Einfachheit doch eine ganze Menge Layer, auf die man achten kann. Da kommen Klangtiefe und Groove zusammen, und Keed legt diese sanfte, fragile Hook darauf, die mich jedes Mal komplett in ihren Bann zieht. Hier merkt man, dass er davor eine Menge "Drip Or Drown 2" gehört hat.

Wenn wir schon von Gunna reden: Der kommt für das "Trapped On Cleveland 3"-Highlight "Fox 5" vorbei, und zusammen killen sie diesen supergeilen Supah Mario-Beat. Dieses Vocal-Sample ist so trippy, ich komm' nicht darauf klar, aber das Highlight ist weder die Hook noch Gunna, sondern Keed, der für den dritten Verse seine beste Thug-Kanalisierung überhaupt liefert und völlig ausrastet. Die Dynamik zwischen ruhig und komplett ekstatisch war schon immer eine seiner großen Stärken. Wenn man es aber auf ein Tape herunterbrechen sollte, würde ich jedem nur gerne das wundervolle "Long Live Mexico"-Album ans Herz legen:

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