Die Corona-Songs sind überall, unausweichlich und langsam nervtötend. Stimmt. "Hypochonder" von Edgar Wasser ist die Zeit trotzdem wert.

Wuhan (ynk) - Man kennt es: Man verbringt einen kerngesunden Tag, bewegt sich zum Supermarkt und hustet vor der Käsetheke ein verschwindendes Hüsteln von der Raucherlunge weg. Die Verkäuferin wirft Blicke voll Schock und Entsetzen, Rentner hechten in Deckung, als hätte man gerade eine Handgranate gezündet. Kann man den Leuten denn verübeln, gerade kollektiv ein wenig den Verstand zu verlieren? Edgar Wasser liefert den Song der Stunde dazu: "Hypochonder" entwirft Bilder aus der Krise, der Apokalypse und der Postapokalypse. Von allen erzwungenen und schrecklichen Corona-Songs ist dieser bisher einer der Besten:

Ja, der Song hat sie, die Witze über das Klopapier und die Nudeln. Aber: Dafür hat er auch legitim interessante Beobachtungen über den Umgang mit der Pandemie, dem sozialen Zusammenleben und einen aberwitzigen Storyteller über das Leben nach dem Zusammenbruch der Gesellschaft zu bieten. Angerichtet auf einem paranoiden Trap-Beat mit den typischen ironischen Trap-Adlibs und einem musikalischen Hybrid-Stil zwischen BoomBap und Moderne ist es aber weiterhin der Flow von Edgar, der wirklich virtuos ist. Im Grunde ist da wirklich für jeden etwas dabei.

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laut.de-Porträt Edgar Wasser

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