Klarer Sieg für Eminem vor Gericht: Das Hip Hop-Magazin The Source muss für die Veröffentlichung der Lyrics seines angeblich rassistischen Tapes Schadensersatz zahlen.
New York (aw) - Im Streit zwischen Eminem und dem amerikanischen Magazin "The Source" ist am vergangenen Dienstag eine Entscheidung gefallen, meldet AllHipHop.com. Ein New Yorker Gericht wies die Forderung des Hip Hop-Blattes zurück, die vollständigen Lyrics seines sogenannten "Rassismus-Tapes" abdrucken zu dürfen. Die anfänglich erwirkte einstweilige Verfügung gegen die Veröffentlichung wurde im Dezember 2003 teilweise aufgeweicht. Dem Magazin wurde gestattet, kleinere Auszüge von Text und Ton zu publizieren. Trotzdem veröffentlichte The Source später die vollständigen Lyrics online – ein klarer Verstoß gegen die gerichtliche Auflage.
Bundesrichter Gerard E. Lynch entschied, dass die Meinungsfreiheit Marshall Mathers in diesem Fall schütze und erließ eine Geldstrafe gegen Ray Benzinos Blatt. Die von The Source als "journalistische Enthüllung" verteidigte Veröffentlichung, könnte Eminems Ansehen schaden, so die Urteilsbegründung. Der Richter bezeichnete ihn als einen der prominentesten Vertreter einer Hand voll künstlerisch oder kommerziell erfolgreicher Weißer im Hip Hop. Dabei verglich er den Rapper mit Künstlern wie Benny Goodman oder Elvis Presley, die sich ebenfalls in einem von schwarzen Musikern begründeten Genre etablieren mussten. "Es ist Aufgabe des Hip Hop-Fans - nicht die des Gerichts - zu entscheiden, inwiefern dieses Ereignis die Meinung über den Angeklagten als Mensch und Künstler beeinflusst", so Lynch.
Eminem hatte seine frühen Raps von Anfang an bedauert. Textpassagen wie "black girls are dumb, and white girls are good chicks" seien aus Frustration über die Trennung von seiner damaligen schwarzen Freundin entstanden und würden ihn in keinster Weise repräsentieren.
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