Der Rapper sprach vor der Bundestagswahl mit der BSW-Parteivorsitzenden. Es ging um Palästina, Fehler der Regierung und andere Fragen.

Berlin (mra) - Erst vor wenigen Wochen hatte der CDU-Abgeordnete Philipp Amthor Fler zu sich in den Bundestag eingeladen. Ein ähnlich unerwartetes Crossover aus Rap und Politik fand gestern Abend auf Instagram statt: Massiv unterhielt sich im Livestream mit BSW-Chefin Sahra Wagenknecht.

Es läuft falsch

Während der Rapper in seinem Wohnzimmer sitzt und Wagenknecht vor einem türkisfarbenen Hintergrund, tauschen beide erst mal formelle Freundlichkeiten aus, bevor sie sich einig sind: Es läuft gehörig falsch in Land und Regierung. Massiv sieht Deutschland gar an einem "Tiefpunkt, den er so noch nicht erlebt hat". Wagenknecht wirft der Regierung vor, "für viele große Verbrechen auf der Welt mitverantwortlich" zu sein.

Der willkommen Anlass für Massiv, das Gespärch auf seine Herzensangelegenheit, die Situation in Nahhost, in Israel bzw. Palästina zu lenken. Der Rapper mit palästinensischen Wurzeln macht sich immer wieder für Palästina stark. Auch hier Einigkeit: Es brauche eine Zweistaatenlösung sowie den Stopp deutscher Waffenexporte nach Israel. Wagenknecht betont zwar die Wichtigkeit der Anerkennung des Existenzrechts von Israel, bezeichnet den Gaza-Krieg aber als "Verbrechen" und "Rachefeldzug".

Lob für Donald Trump - und Massiv

Auch für Donald Trumps Ambitionen, mit Wladimir Putin über eine Lösung des Ukraine-Kriegs verhandeln zu wollen, findet man lobende Worte. Wagenknecht distanziert sich danach allerdings sehr schnell von der sonstigen Politik des US-Präsidenten. Ihr Versprechen an die Zuschauer:innen: Das BSW sei eine Friedenspartei!

Des Weiteren werden im Livestream Themen wie die Rente, die Cannabis-Legalisierung und das Shishatabak-Business angesprochen. So lobt Wagenknecht den Rapper für seine Freundschaft mit der 89-jährigen Rentnerin Sigrid, der der Rapper vor Jahren einmal beim Einkäufeschleppen geholfen hat, seitdem kümmert er sich auch weiter um sie. Auf Nachfrage zu ihrer Position zu Cannabis sagt Wagenknecht: "Jeder Mensch kann entscheiden, was er raucht." Der Jugendschutz sei dabei aber wichtig. Massiv ist an einem Schweizer Unternehmen beteiligt, das medizinisches Cannabis verkauft. Er habe selbst aber noch nie gekifft.

Der vielleicht skurrilste Moment des Talks entsteht, als Massiv sich über die unternehmerischen Hürden im Shishatabak-Business auslässt. Ob sie denn schon einmal Shisha geraucht habe, will Massiv von der Politikerin wissen. Die BSW-Chefin verneinte, schob aber nach, dass sie das mal ausprobieren müsse. Massivs Einladung auf eine Shisha folgte natürlich auf dem Fuße.


Fotos

Massiv

Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny) Massiv,  | © Al Massiva (Fotograf: Ondro Ovesny)

Weiterlesen

laut.de-Porträt Massiv

"Ihr wollt 'n Ghettolied auf'n Ghettobeat? / Komm nach Wedding, dann wisst ihr, wo das Ghetto liegt / Das ist mein Bezirk, geh von hier nicht weg / Liebe …

2 Kommentare mit 2 Antworten